UNHCR blickt sorgenvoll auf Winter: Flüchtlinge stehen vor eisigen Nöten

Mit den fallenden Temperaturen werden Flüchtlinge in vielen Regionen akut gefährdet – das UNHCR schlägt angesichts schwindender Hilfsgelder Alarm.

heute 09:25 Uhr | 15 mal gelesen

Wenn der Winter an die Tür klopft, geraten Menschen ohne festen Wohnsitz besonders in Bedrängnis. Laut UNHCR befinden sich Millionen Geflüchtete und Vertriebene auf der Nordhalbkugel in einer gefährlichen Lage. Dominique Hyde, die Leiterin für Außenbeziehungen beim UNHCR, spricht offen davon, wie knapp die Mittel in diesem Jahr bemessen sind – drastische Budgetkürzungen sorgen dafür, dass die Winterhilfe hinten und vorne nicht reicht. Was für viele banal klingt – ein warmes Dach, dicke Decken, ein wenig Heizung – wird für viele zur Überlebensfrage. Die wohlendigen Worte 'notwendige Dinge', verlieren ihren Wert, wenn man nichts mehr davon hat. Die geplanten Hilfsaktionen umfassen diesmal vor allem schnelle Reparaturen an zerstörten Häusern, Dämmungen gegen die Kälte und das Verteilen von Kleidung und Medikamenten. Doch: Die internationale Solidarität hat deutlich nachgelassen, und das Ringen um Spenden ist härter denn je. "Dieses Jahr müssen viele Flüchtlingsfamilien nicht nur mit der alltäglichen Unsicherheit leben, sondern auch mit der bitteren Kälte", so Hyde weiter. Persönlich frage ich mich immer wieder: Wieso wird so viel Hilfe gekürzt – gerade jetzt?

Das UNHCR beobachtet, dass die Mittel für humanitäre Hilfe im Winter so gering sind wie selten zuvor – ein Problem, das durch die globalen Wirtschaftskrisen und Kürzungen der Geberländer verschärft wird. Besonders in Syrien, Afghanistan, der Ukraine und anderen Krisenregionen fehlt es an Essen, Medikamenten, Winterkleidung und sicheren Unterkünften; der drastische Rückgang der Unterstützung zwingt viele humanitäre Organisationen dazu, Prioritäten zu setzen – oft mit der Folge, dass besonders schutzbedürftige Gruppen durch das Raster fallen. Laut jüngsten Berichten aus Zeitungen wie der Süddeutschen, der FAZ und tagesschau.de bestehen akute Risiken für das gesundheitliche und psychische Wohl von Millionen Menschen – und die Hilfsappelle verhallen größtenteils ungehört.

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