US-Börsen schwächeln vor Fed-Entscheid – Nervosität und Übernahmeschlacht drücken Kurse

Nach einer Aufwärtsphase rutschen die US-Börsen zum Wochenstart ins Minus. Die anstehende Fed-Sitzung sorgt bei den Anlegern für zittrige Hände.

heute 22:33 Uhr | 17 mal gelesen

Nach dem jüngsten Höhenflug sind Anleger zum Wochenbeginn wieder vorsichtiger geworden – irgendwie war das auch zu spüren. Der Dow Jones drehte bei 47.739 Punkten ins Minus und verlor rund 0,5 Prozent, während der Nasdaq-100 mit 25.628 Punkten 0,3 Prozent abgab. Selbst der S&P500, sonst recht robust, schloss 0,4 Prozent tiefer bei 6.847 Zählern. Obwohl so gut wie jeder eine Zinsanpassung der Fed eingepreist hat, bleibt die eigentliche Aufregung: Wie geht's weiter im kommenden Jahr? Keiner weiß genau, in welche Richtung die US-Notenbank steuern will und das macht offensichtlich nervös. Fast schon kurios: Während die meisten auf die Fed schauen, brodelt hinter den Kulissen ein regelrechtes Ringen zwischen Paramount und Netflix um Warner. Nicht nur das – auch Ex-Präsident Trump warf plötzlich seine Argumente in die Waagschale. Die Unsicherheit blieb – sowohl bei den Übernahmekandidaten als auch an den Märkten. Abseits der Börse hatte der Euro am Montagabend Gegenwind und ist leicht abgerutscht; zuletzt stand er bei 1,1638 US-Dollar. Eine Feinunze Gold fiel auf 4.192 Dollar, ein knapper Rückgang von 0,2 Prozent. Beim Öl ging es dagegen deutlicher bergab: Die Nordsee-Sorte Brent kostete spürbar weniger – 62,45 Dollar pro Fass, ein satter Abschlag gegenüber dem Vortag.

Die großen US-Börsen haben nach einer Woche voller Zugewinne am Montag durchweg Verluste eingefahren. Hauptgrund ist die gespannte Erwartungshaltung vor der anstehenden Sitzung der Federal Reserve (Fed): Zwar gilt eine Zinssenkung als wahrscheinlich, doch sind die Anleger vor allem wegen der unsicheren Ausblicke für das nächste Jahr nervös. Zusätzlich sorgt ein beachtlicher Übernahmekampf zwischen den Mediengiganten Paramount und Netflix um Warner Bros für Irritationen – und die Einmischung von Donald Trump gibt der Sache noch eine unerwartete Wendung. Durch meine Recherche habe ich festgestellt: Derzeit dominiert vor allem die Ungewissheit um weitere Zinsschritte die Kursentwicklung, viele Analysten sehen bei zu schwacher US-Konjunktur sogar eine längere Pause oder nur moderate Lockerungen (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). Auch macht sich der Ölpreis-Rückgang auf dem globalen Rohstoffmarkt bemerkbar, was teils auf gedämpfte Nachfrageprognosen aus China zurückgeführt wird ([FAZ](https://www.faz.net)). Der Euro steht unter dem Druck des starken Dollars und auch Gold zeigt nach Sicht von Experten eine Tendenz zur Konsolidierung, da sich die Märkte auf einen Zinsentscheid einstellen ([Spiegel](https://www.spiegel.de)). So bleibt der Aktienmarkt geprägt von Unsicherheit – sowohl was die Geldpolitik als auch die Mediensparten angeht.

Schlagwort aus diesem Artikel