Angesprochen auf Hoffnung und Angst: Im Libanon fiebern viele Menschen, besonders Christen, dem ersten Auslandsbesuch des neuen Papstes Leo XIV. entgegen – sie verbinden damit so einiges, von Versöhnungsträumen bis zur Befürchtung neuer Konflikte. Die Lage ist fragil, seit Jahren Krise, und die Erinnerung an die Explosion von Beirut brennt immer noch nach.
Ganz anders das Bild aus Haiti: Dort kämpfen Polizei und internationale Kräfte fast schon wie Sisyphus gegen die Übermacht von bewaffneten Banden und importierten Waffen. Das Land taumelt – die Leute suchen Schutz, die Lage gleicht fast einem Kontrollverlust.
Australien hingegen diskutiert heftig: Ein Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16, die in sozialen Netzwerken unterwegs sein wollen, tritt bald in Kraft – die Plattformbetreiber stehen jetzt mit in der Verantwortung, doch ob das taugt? Keine Einigung, viele Fragen, man merkt die Unsicherheit deutlich.
In Großbritannien wankt das Ansehen des Königshauses erneut, weil der ehemalige Prinz Andrew, entehrt und ohne offizielle Aufgaben, durch immer neue Schlagzeilen belastet wird. Der Name Epstein hängt bleischwer über allem – und auch über den Ozean hinweg bleiben die Forderungen nach Aufklärung laut.
Dann der kalte Norden: Der sogenannte Spiralen-Skandal in Grönland belastet das Verhältnis zu Dänemark noch immer – Zwangsverhütung in Mitte des letzten Jahrhunderts, damals staatsgetrieben, heute ein Trauma ohne Lösung. Über tausende Frauen leiden an den Spätfolgen; die Ressentiments sind nicht verschwunden.
Argentinien schließlich ringt mit dem Leihmütter-Business: Zwischen unerfülltem Kinderwunsch internationaler Paare und rechtlichen Grauzonen guten Gewissens kommt es zu Ausnutzung, sagt zumindest die Staatsanwaltschaft. Der Weltspiegel berichtet von persönlichen Schicksalen hinter Paragraphen.
Und in den USA? 70 Jahre nach Rosa Parks. Was bleibt von der Bürgerrechtsbewegung im Jahr 2025, wo Rassismus wieder offen diskutiert wird? Aktivist*innen suchen ihren Platz, die Vergangenheit wirkt immer noch.
Redaktion: Clas Oliver Richter
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Die aktuelle 'Weltspiegel'-Ausgabe bewegt sich zwischen Hoffnung, Krisen und Skandalen rund um den Globus: Im Libanon sorgt Papst Leo XIV. für erwartungsvolle Blicke, doch auch Besorgnis wegen der fragile Situation und der religiösen Konflikte schwingt mit. In Haiti droht ein kompletter Kontrollverlust zugunsten der Banden, was zur weiteren Schwächung von Staat und Gesellschaft beiträgt – die Wahrscheinlichkeit einer internationalen Intervention steht weiter im Raum, wie etwa Berichte der Deutschen Welle über UN-Resolutionen im Sicherheitsrat belegen. Australiens drastisches Social-Media-Verbot wirft weiter viele Fragen zur Umsetzbarkeit auf, während in Großbritannien die Monarchie durch die Skandale rund um Andrew Mountbatten Windsor erheblich ins Wanken gerät – Medien wie die BBC und der Guardian berichten hier fortlaufend über die Auswirkungen. Grönlands tiefe Wunden aus der kolonialen Zwangsverhütungspolitik bekommen angesichts der Debatte um internationale Einflussnahme neue Aufmerksamkeit, und Argentinien steht weiterhin unter Beobachtung wegen rechtsfreier Räume im Bereich von Leihmutterschaften. Die USA erinnern an Rosa Parks und die lange Geschichte der Bürgerrechtsbewegung, deren Bedeutung vor dem Hintergrund rückläufiger liberaler Errungenschaften und schärfer werdender innenpolitischer Auseinandersetzungen (etwa um Abtreibungsgesetze und Wahlschutz) erneut diskutiert wird. Darüber hinaus zeigen neue Recherchen (etwa der Zeit und der Süddeutschen) die internationalen Auswirkungen von Krisen wie im Libanon und Haiti auf die europäische Politik, insbesondere bei Flucht und Sicherheit.