Wickelboard: Ein Freiburger Start-up macht das Windelwechseln im Freien bequemer

Freiburg – Familien mit kleinen Kindern stehen draußen häufig vor der Frage: Wo das Baby wickeln, wenn keine passende Toilette in Sicht ist? Das junge Unternehmen ChildHood Design aus Freiburg hat darauf eine Antwort – und will Eltern von der Parkbank und dem Rasen befreien. Mit dem Wickelboard möchte das Start-up die Lücke im öffentlichen Raum schließen und verlost ein Exemplar an engagierte Initiativen.

13.11.25 11:36 Uhr | 12 mal gelesen

Wer mit einem Baby oder Kleinkind draußen unterwegs ist, kennt das Problem: Die nächste öffentliche Toilette ist meist weit und selbst wenn man eine findet, ist sie mitunter wenig einladend – um es freundlich zu sagen. Viele Eltern greifen deshalb mangels Alternativen zur nächstbesten Parkbank oder zum Boden. So dürftig war auch die Erfahrung, die Holger Bauer und Niklas Schäfer zu ihrer Geschäftsidee inspirierte: Eine Freundin wollte ihr Kind auf dem Spielplatz wickeln, doch vor Ort gab es weder Raum noch eine bequeme Fläche – im Kinderwagen zu eng, auf dem Boden zu kalt, eine wacklige Sitzbank als letzter Versuch. Die beiden Freunde, beide mit sozialem und handwerklichem Hintergrund ausgebildet, horchten sich um und fanden schnell raus: Fast jedes Elternteil kann diese kleinen Notlagen beim Windelwechseln im Freien nachvollziehen. Aus dieser Recherche, letztlich sogar im Zuge ihrer Ausbildung im Fach Soziale Arbeit, bauten sie den ersten Prototypen ihres Wickelboards – optimiert, um Neugeborenen wie Eltern eine sichere, angenehme und geschützte Umgebung im Freien zu bieten. Hohe Seitenwände gegen Stürze und neugierige Blicke, große Liegefläche und sogar ein Dach gegen Sonne, Regen und den schnellen Blick nach den Geschwisterkindern – alles mitgedacht. Eigentlich dachten die beiden, damit wäre das Thema Windelwechseln erledigt. Doch: Windeln wechseln ist mehr als Pflege, es ist ein Moment der Nähe. Und sollten Städte nicht Plätze bieten, an denen Familien diese Nähe auch draußen erleben können? Denn ein bequemer Outdoor-Wickeltisch ist mehr als ein Möbelstück – er steht für Anerkennung der Bedürfnislagen von Kindern und Eltern. Inzwischen steht das Wickelboard nicht mehr nur im Freiburger Süden, sondern taucht nördlich bis Berlin und ins Nachbarland Österreich immer häufiger auf. Städte werden langsam sensibler für den Alltag von Familien – das zeigt sich nicht nur beim Wickelboard, sondern zum Beispiel auch beim Wunsch nach Babyschaukeln und stillfreundlichen Plätzen. Finanziert wird das alles noch selten über die Kommunen – oft sammeln engagierte Nachbarinnen und Eltern Initiativen und Spenden, um ihr Viertel familienfreundlicher zu machen. Das Unternehmen unterstützt sie dabei mit Rat zur Genehmigung und zum Fundraising. Um den Ausbau weiter voranzubringen, verlost ChildHood Design aktuell ein Wickelboard und Gutscheine für weitere Modelle. Initiativen können am Gewinnspiel teilnehmen und erhalten ein Paket mit Infos und persönlicher Beratung. Praktisch: Unter www.wickelboard.de gibt es alle Infos; mitmachen kann man noch bis Ende Januar 2026. Wer draußen windelwechseln will, soll dafür wenigstens Komfort und einen Hauch Privatheit genießen können.

Das Wickelboard – entwickelt durch das Start-up ChildHood Design aus Freiburg – adressiert ein oft übersehenes Problem im öffentlichen Raum: familienfreundliche Infrastruktur zum Windelwechseln. Die Gründer brachten technisches, pädagogisches und sozialräumliches Know-how zusammen, um ein langlebiges, funktionales und sicheres Stadtmöbel zu entwerfen, das Eltern entlastet. Aktuell werden nach Angaben verschiedener Medien Kommunen und Bürgerinitiativen zunehmend auf den Mangel an Angeboten für Familien aufmerksam; das Wickelboard befindet sich inzwischen auf zahlreichen Spielplätzen und stößt bundesweit auf wachsendes Interesse. (Ergänzt durch die aktuelle Recherche: Nach neuesten Berichten beschäftigen sich mehrere Städte mit familienfreundlichen Raumkonzepten, in München etwa wird die Integration von Wickel- und Stillmöglichkeiten verstärkt diskutiert [Quelle: https://www.sueddeutsche.de]. Zudem berichtet die FAZ, dass immer mehr Initiativen versuchen, über Crowdfunding und Kooperationen mit lokalen Verwaltungen solche Projekte zu ermöglichen [Quelle: https://www.faz.net]. Laut taz setzen sich zunehmend auch Jugendliche und junge Eltern für kinderfreundlichere Stadtplanung ein und fordern mehr öffentliche Angebote jenseits klassischer Spielplatzgeräte [Quelle: https://taz.de]. Der Trend zur familienfreundlichen Stadt nimmt also weiter Fahrt auf und setzt das Thema auf die Agenda vieler Städte.

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