ZDF-Fernsehrat macht Weg frei für Haushaltsplan 2026 – Ringen um Relevanz und Finanzierung

Freitag in Mainz: Der Fernsehrat des ZDF hat grünes Licht für den Etat 2026 gegeben. Mit rund 2,75 Milliarden Euro Gesamtausgaben und einem geplanten Defizit von 105 Millionen Euro setzt der Sender auf stabile Eigenmittel. Die Mittel sollen Programmvielfalt, Digitalisierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern.

heute 14:51 Uhr | 10 mal gelesen

Wenn man sich die Debatten seit Freitag anschaut – manchmal wirkt der Etat eines öffentlich-rechtlichen Senders fast wie ein Seismograph für die Befindlichkeiten unserer Gesellschaft. Der Fernsehrat des ZDF hat am Sitz in Mainz den Haushalt für 2026 verabschiedet: etwa 2.747 Millionen Euro sollen es sein, wobei das geplante Minus von gut 105 Millionen Euro aus den Rücklagen gedeckt wird. Im Klartext heißt das: Der Sender wappnet sich für unsichere Zeiten und setzt auf eigene Reserven, um seine Programmziele nicht zu gefährden. ZDF-Intendant Norbert Himmler sparte bei seiner Ansprache nicht an Nachdruck: Unabhängige Medien nennt er einen Grundpfeiler der Demokratie – gerade im Zeitalter, in dem Tech-Giganten, Algorithmen und Social Media die Spielregeln immer mehr diktieren. "Das ist längst keine branchenspezifische Debatte mehr", sagt Himmler, "sondern berührt das Herz unserer Gesellschaft." Mit einer Reichweite von monatlich 83 Prozent sei das ZDF mehr denn je ein Stabilitätsanker. Diese Zahlen, oft belächelt, stehen bei Befragungen immer noch für ein erstaunliches Maß an Vertrauen und Kompetenz, besonders, wenn es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht. Interessant ist, wie stark der Sender den Ausbau einer digitalen, offenen Öffentlichkeit betont – gemeinsam mit Partnern aus Kultur, Wissenschaft oder Bildung. Der Satz, "Wir ermöglichen demokratische Teilhabe im digitalen Raum," klingt ambitioniert – und macht neugierig, wie dieser offene Raum gegen die lauter werdenden 'Battle Grounds' der digitalen Rhetorik bestehen will. Der Blick aufs Programm fürs nächste Jahr bietet einen Streifzug von großen Gesellschaftsdokumentationen bis zu populären Sportereignissen und neuen Serien – da hat jede:r so seine eigenen Erwartungen und Vorlieben. Mit fünf Landtagswahlen, Dokus wie 'Inside Diplomatie', aber auch mit Unterhaltung und beliebten Reihen möchte das ZDF seinen Auftrag breit ausfüllen – und der neue Haushalt bildet die Basis dafür.

Der ZDF-Fernsehrat hat den Etat für 2026 verabschiedet, der Gesamtausgaben von fast 2,75 Mrd. Euro vorsieht und angesichts eines erwarteten Defizits von 105 Mio. Euro auf Rücklagen zurückgreift. Kernthema bleibt die gesellschaftliche Rolle des ZDF in einer sich rapide verändernden Medienlandschaft, in der große Konzerne und soziale Netzwerke die Kommunikationsregeln immer stärker bestimmen. Intendant Himmler mahnt, dass öffentlich-rechtliche Medien Relevanz und Vertrauen nur behalten, wenn sie als Plattform für digitale Teilhabe und demokratischen Dialog agieren, was ambitionierte Investitionen in Programm- und Digitalangebote verlangt. Neuere Medienberichte (u.a. von Süddeutsche, FAZ und Die Zeit) betonen derzeit die schwierigen Verhandlungen um die Rundfunkbeiträge, den Spardruck bei öffentlich-rechtlichen Sendern und die Notwendigkeit, die Akzeptanz der Gebührenzahler durch stärkere Transparenz und Innovation zu sichern. Große Diskussionsthemen sind unter anderem die geplante Zusammenlegung von Redaktionen, intensivere Kooperationen zwischen ARD und ZDF sowie die Frage, wie sich deutsche Medien künftig gegen politische Einflussnahme, Desinformation und 'Informationsüberfluss' behaupten wollen. Die geplante Einführung neuer Bürgerbeteiligungs-Formate, schärfere Qualitätskontrollen und der Ausbau von Bildungsinhalten stehen ebenfalls im Mittelpunkt aktueller Berichterstattung.

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