Caren Miosga diskutiert: Europas Zukunft im Schatten von Trumps Sicherheitsdoktrin

München – Dreht die westliche Gemeinschaft auf dem globalen Spielfeld alles auf Anfang? Die USA präsentieren unter Trump eine radikale neue Sicherheitsstrategie – Zeit für tiefgreifende Fragen im Ersten.

heute 14:28 Uhr | 18 mal gelesen

Es ist eine brisante Gemengelage: Die jüngst veröffentlichte Nationale Sicherheitsstrategie von US-Präsident Trump sorgt für echte Unruhe nicht nur in Berliner Hinterzimmern, sondern in ganz Europa. Wenn darin von einer potenziellen „zivilisatorischen Auslöschung Europas“ die Rede ist und die EU mit überraschender Schärfe kritisiert wird, dann zittern die tragenden Säulen des transatlantischen Bündnisses. Der Ton wirkt fast wie eine Verabschiedung alter Vertrautheit. Und da fragt man sich ja automatisch: Bricht die Ära der Partnerschaft endgültig entzwei? Gleichzeitig schart sich eine Art 'Koalition der Willigen' in Europa, um zumindest beim Umgang mit Russland, der Ukraine und den US-Forderungen nicht auseinanderzufallen. Doch wie gefestigt ist dieser Zusammenhalt wirklich, abseits von Gipfelfotos und Kompromissfloskeln? Und was würde es eigentlich bedeuten, wenn sich die USA endgültig in den Rückzug begeben – sicherheitspolitisch wie auch für Demokratie, NATO und innenpolitische Stabilität Europas? Vielleicht steht Europa gerade vor der vielleicht wichtigsten Frage seiner Gegenwart: Genügt unser Reflex, auf Veränderungen zu reagieren – oder ist endlich Zeit, selbst zu gestalten? Über genau diese Fragen debattiert Caren Miosga mit ihren Gästen. Im Studio sitzen: Sigmar Gabriel, langjähriger Außenminister und heute engagiert bei der Atlantik-Brücke, die US-Korrespondentin Annett Meiritz, die Amerika aus nächster Nähe kennt – und Nico Lange, ein Kenner der sicherheitspolitischen Feinheiten. Es verspricht, ein Gespräch zu werden, das nicht nur Antworten sucht, sondern auch neue Fragen stellen könnte. Anders gesagt: Wer am Sonntagabend Fragen an Europas Zukunft hat, sollte einschalten. Pressefotos und weitere Informationen zu Sendung und Gästen findet man unter www.ard-foto.de. Kontakt für Journalistinnen und Journalisten: Dr. Lars Jacob oder Stephan Clausen.

Am Sonntag, dem 14. Dezember 2025, widmet sich die ARD-Talksendung "Caren Miosga" der Frage, welche strategischen Folgen die neue US-Sicherheitsstrategie für Europa mit sich bringt. Mit der drastisch verschärften Rhetorik, in der explizit von der Bedrohung einer 'zivilisatorischen Auslöschung Europas' gesprochen wird, und der eisigen Distanz zu EU-Institutionen, stößt die Trump-Regierung alte Bündnisse vor den Kopf und zwingt die Staaten Europas zu neuen Antworten im sicherheitspolitischen Eigeninteresse. Recherchen zeigen: Führende deutsche Politiker und Militärexperten fordern inzwischen ein stärkeres sicherheitspolitisches Gewicht Europas, gerade im Umgang mit Russland und angesichts der schlingernden US-Politik (siehe z.B. aktuelle Analysen in SPIEGEL und ZEIT). Auch gibt es wachsende Kritik an der Uneinigkeit innerhalb der EU, was eine kohärente strategische Antwort erschwert. Parallel zur Debatte in Deutschland verschärft sich in Frankreich und Polen der Ton, Forderungen nach mehr Unabhängigkeit von amerikanischen Sicherheitsgarantien werden lauter. Und nicht zuletzt – die Wirtschaftsbeziehungen und militärische Kooperation werden bereits auf den Prüfstand gestellt; viele warnen vor einem neuen Zeitalter der Unsicherheit.

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