Abschied mit gemischten Gefühlen: Oliver Blume legt Chefposten bei Porsche nieder

Mit einem gewissen Bedauern verlässt Oliver Blume zum Jahreswechsel seinen Posten an der Spitze von Porsche.

heute 11:14 Uhr | 28 mal gelesen

"Das Unternehmen liegt mir extrem am Herzen", gestand Blume in einem Interview mit der Wochenzeitung 'Die Zeit'. Bislang jonglierte er die anspruchsvolle Aufgabe, sowohl dem Sportwagenhersteller Porsche als auch dem Volkswagen-Konzern vorzustehen – eine Doppelrolle, die Kraft und Nerven fordert. Doch die Zeiten wandeln sich: 'Die aktuellen Krisen sind enorm; jetzt ist Zeit für absolute Fokussierung auf eine Aufgabe', betonte Blume. Nachdenklich analysierte er die gegenwärtige wirtschaftliche Lage: Unterm Strich bliebe für den Konzern zu wenig übrig. 'Der Traum vom stetig wachsenden Wohlstand – der ist vorbei, und das gilt nicht nur für die Autoindustrie, sondern für das gesamte Land.' Als bedeutenden Faktor nannte Blume dabei das stockende China-Geschäft, das bislang als Stütze für das zum Teil schwächelnde Geschäft diente. Statt klischeehafter Grabenkämpfe um Verbrenner-Verbote fordert er mehr Pragmatismus und Offenheit. Der Weg zur Elektromobilität sei unausweichlich, aber er verlaufe nicht so schnell wie von manchen erwartet. Trotzdem müsse der Staat weiter gezielt E-Autos fördern; dabei könne man zumindest einen Teil der diesbezüglichen Subventionen aus dem Dieselbereich umschichten. Am Ende, so Blume, gewännen Elektroautos sowieso an Attraktivität – nicht zuletzt durch sinkende Preise.

Blume gibt Porsche mit gemischten Gefühlen ab und betont die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Autobranche und insbesondere der Volkswagen-Konzern stehen. Vor allem der Absatzrückgang und die nachlassenden Gewinne aus China bereiten ihm Sorgen. Im Interview spricht er sich für eine flexiblere Handhabung der CO2-Regeln des VW-Konzerns aus, mahnt aber, den Umstieg auf Elektromobilität entschlossen voranzutreiben – unter anderem durch gezielte staatliche Förderung und Abschaffung von Diesel-Subventionen. Aktuelle Recherchen verdeutlichen, dass sich der deutsche Automobilmarkt allgemein im Umbruch befindet und viele Unternehmen den Spagat zwischen Tradition, Wettbewerbsdruck und neuen Technologien meistern müssen. Die Debatte um den richtigen Weg zur Elektromobilität zieht sich durch Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – und sorgt weiterhin für Spannungen zwischen verschiedenen Akteuren. Erst kürzlich haben andere große Autohersteller ähnliche Sorgen geäußert, auch mit Blick auf globale Konkurrenz und Produktionsbedingungen. Von mehreren Quellen (taz, FAZ, Zeit) werden diese Themen in unterschiedlichen Facetten aufgenommen. Es geht nicht allein um reine Zahlen, sondern auch um mentale Herausforderungen, Richtungsentscheidungen auf Managementebene und die gesellschaftliche Akzeptanz der Mobilitätswende.

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