Lichtshow-Protest: Kritik an WHO und EU – Verbraucher außen vor bei Tabak-Konferenz

Genf – Mit einer spektakulären Lichtshow gegen die aus ihrer Sicht undurchsichtige Zusammenarbeit von WHO und EU-Kommission hat die World Vapers’ Alliance (WVA) am Rande der COP11-Tabakkonferenz für Wirbel gesorgt. Die Aktivisten kritisieren: Konsumenten werden von den Entscheidungsprozessen zu alternativen Nikotinprodukten ausgeschlossen, ihre Bedürfnisse ignoriert und strengere Regulierungen hinter verschlossenen Türen vorbereitet.

heute 11:11 Uhr | 19 mal gelesen

Am Veranstaltungsort der Welttabakkonferenz COP11 hat die World Vapers’ Alliance (WVA) ein ungewöhnliches Zeichen gesetzt: Mit einer Projektion auf die Konferenzräume fordern sie mehr Transparenz und Beteiligung der Verbraucher beim Umgang mit E-Zigaretten und Nikotinbeuteln. Hintergrund sind durchgesickerte Papiere der EU-Kommission, die offenbar auf schärfere Vorschriften pochen – angefangen bei einem Verbot bestimmter Aromen bis hin zu einem Totalverbot elektronischer Zigaretten. Kommissionsvertreter wiegeln solche Vorwürfe zwar ab, doch Michael Landl, Leiter der WVA, spricht von einer "stillen Allianz" aus WHO und EU, die echte Debatten um Schadensminderung verhindere. Ein Punkt, der irritiert: Die entscheidenden Treffen finden unter Ausschluss der Konsumenten statt, obwohl genau sie später am härtesten betroffen sind. Geldgeber wie Bloomberg und Bürokratien bestimmen, wohin es mit der Regulierung geht. Demokratische Prozesse? Landl hält den Entscheidungsweg für eine "Einbahnstraße" und ruft die Mitgliedstaaten zur Intervention auf. Das begehrte Mitspracherecht der Verbraucher bleibt dabei bislang ein Hirngespinst.

Die WVA hat mit einer Lichtshow während der COP11 in Genf Aufmerksamkeit auf den Mangel an Verbraucherbeteiligung bei entscheidenden WHO- und EU-Regulierungen rund um E-Zigaretten und Nikotinprodukte gelenkt. Geleakte Positionspapiere bringen die EU-Kommission unter Druck, strengere Regulierungen zu fordern – trotz öffentlicher Dementis. Immer deutlicher zeigt sich: Die Debatte um neue Tabakprodukte wird von Organisationen wie WHO und Interessen mächtiger Geldgeber beeinflusst, während Betroffene kaum mitreden dürfen. Hinzu kommt, dass Medienberichte der letzten Tage (z.B. auf Zeit Online und FAZ) verstärkt über eine neue geplante EU-Tabakrichtlinie berichten, die unter anderem ein komplettes Online-Verbot des Verkaufs von Nikotinprodukten und strengere Marketingregeln diskutiert. Selbst Tabaksteuererhöhungen sind wieder Thema, um Konsum einzudämmen – gleichzeitig wachsen die kritischen Stimmen aus Wissenschaft und Verbrauchergruppen, die wissenschaftsbasierte, differenzierte Lösungen statt pauschaler Verbote fordern. Insgesamt spitzt sich der internationale Streit insbesondere vor dem Hintergrund der COP11 zwischen Verbotspolitik und Schadensminderungslösungen weiter zu.

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