ADAC nimmt Fahrradleuchten unter die Lupe: Elf Frontscheinwerfer und zehn Lichtsets im aktuellen Test

München – Wie viel Licht bekommt man wirklich fürs Geld? Der ADAC hat sich in einer aufwändigen Untersuchung insgesamt elf Frontscheinwerfer und zehn Lichtsets für Fahrräder vorgenommen. Dabei wurden nicht nur die Helligkeit und Akkuleistung im Labor überprüft, sondern auch Praxistests zu Bedienkomfort, Blendwirkung und Ausleuchtung durch Probanden durchgeführt.

heute 01:09 Uhr | 33 mal gelesen

Frontscheinwerfer im Praxistest

Der Testschwerpunkt lag bei Frontleuchten mit rund 100 Lux, die zudem von der StVZO zugelassen sind. Vier Scheinwerfer schnitten mit der Note „gut“ ab: Trelock (Testsieger, ADAC 2,2), Fischer (2,3), Sigma (2,3) und Acid (2,5). Besonders das günstige Modell von Fischer, das etwa 33 Euro kostet, konnte mit solide Leistung überzeugen. Weitere vier Modelle kamen immerhin auf eine befriedigende Wertung.

Richtung Enttäuschung marschierten hingegen Produkte von Lunivo, Busch & Müller sowie Lupine. Beim Modell von Busch & Müller zeigte sich Schwäche im Härtetest: Der Regen ließ Wasser eindringen. Lunivo verfehlte die Norm bei der minimalen Leuchtdauer von fünf Stunden im schwächsten Modus. Lupine bot zwar die beste Ausleuchtung, dimmte aber schnell wegen Überhitzung herunter und lieferte wenig Seitenlicht – dazu gab es Probleme mit starker Blendung und fehlender Halterung angesichts eines Preises von fast 200 Euro.

Lichtsets für vorne und hinten

Getestet wurden auch zehn Lichtsets (Front- und Rückleuchte zusammen, max. 50 Euro): Der ADAC bewertete zwei (Fischer und Sigma) insgesamt als „gut“. Sieben weitere Sets schnitten mit „befriedigend“ ab. Lediglich das Decathlon-Set patzte – es hielt die geforderte Leuchtdauer nicht ein, zudem war das Rücklicht schwer zu erkennen.

Vor allem in Städten, wo Straßenbeleuchtung oft Unterstützung bietet, genügen Lichtsets mit niedriger Helligkeit. Dennoch kam im Praxistest heraus: Auch schwächere Frontlichter können nervig blenden – laut ISO-Norm dürfen Fahrradscheinwerfer mitunter mehr blenden als Autos. Demnach ist es entscheidend, das Licht korrekt einzustellen, damit es den Boden trifft und niemanden blendet. Weitere Hinweise zum richtigen Einstellen gibt’s direkt beim ADAC.

Ansprechpartner für Rückfragen: ADAC Kommunikation, Tel. +49 89 76 76 54 95, E-Mail: aktuell@adac.de

Die Untersuchung des ADAC zeigt, dass gute Fahrradleuchten nicht zwangsläufig teuer sein müssen – vor allem das günstige Modell von Fischer überzeugt im Test. Einige Scheinwerfer, wie von Lupine, punkten zwar bei der Ausleuchtung, schwächeln jedoch bei Bedienung und Langlebigkeit. Problematisch bleibt die Blendung: Fahrradscheinwerfer dürfen laut ISO sogar stärker blenden als Autoscheinwerfer, weshalb die richtige Einstellung enorm wichtig ist. Nutzer sollten außerdem beachten, dass Witterungsbeständigkeit und Halterungen bei teuren Modellen keineswegs selbstverständlich sind. Erwähnenswert ist, dass die Bedeutung einer ordentlich eingestellten Beleuchtung gerade im städtischen Alltag zunimmt, die Sets allerdings häufig hinter den Anforderungen an Sichtbarkeit und Ausdauer zurückbleiben. Erweiterung um aktuelle Details: Laut Recherchen bei taz und spiegel.de gibt es weiterhin Debatten um die erlaubte Blendwirkung und neue Tests zeigen, dass einige Hersteller bereits mit digital steuerbarer Leuchtkraft experimentieren. Auf thelocal.de wird berichtet, dass der Anstieg von E-Bikes und neuen Verkehrsregelungen das Interesse an ausgefeilter Fahrradbeleuchtung weiter befeuert. In Diskussionen auf zeit.de rücken auch Nachhaltigkeit und Ersatzteilversorgung bei Fahrradbeleuchtung zunehmend in den Fokus.

Schlagwort aus diesem Artikel