Sarah Vollath, die rentenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, sieht die bisherigen Sonderregelungen für die Altersversorgung der freien Berufe kritisch: "Der Sonderweg der Versorgungswerke gehört kritisch hinterfragt", erklärte sie gegenüber der Funke Mediengruppe. Ihrer Meinung nach bringt die Abkopplung von der gesetzlichen Rentenversicherung erhebliche Risiken – vor allem, wenn die Versorgung auf unsichere Investments am Markt gegründet wird. Viele Betroffene – von Ärzten bis zu Architekten – würden durch diesen Systemmix um ihre grundsätzlichere Altersabsicherung gebracht, wenn Investments fehlschlagen. Vollath argumentiert, die Rentensicherung dürfe nicht vom Erfolg einer spekulativen Anlagestrategie abhängen, sondern müsse durch eine allgemeine Pflichtversicherung für alle Erwerbstätigen gesichert werden. Das betrifft einen erheblichen Teil der deutschen Fachkräfte, die laut Statistik nahezu 300 Milliarden Euro in gut 90 dieser Versorgungswerke angelegt haben. Doch immer wieder, und gerade aktuell am Beispiel des Versorgungswerks der Zahnärztekammer Berlin, zeigen sich Lücken im System: Mehrstellige Millionenverluste, so bestätigt der VZB-Verwaltungsausschuss, gefährden die Rentenanwartschaften der rund 10.000 Mitglieder aus Berlin, Brandenburg und Bremen. Die Linke mahnt daher strengere Kontrollen und Transparenz an: Staatliche Aufsichtsbehörden, klar definierte Risiken, persönliche Verantwortung der Vorstände und ausgeweitete Mitgliederrechte sind aus ihrer Perspektive unabdingbar. Offen bleibt dabei immer noch die Frage, wie viel staatliche Kontrolle der berufsständischen Selbstverwaltung überhaupt gut tut. Die Debatte ist eröffnet.
Die Debatte rund um neue Reformen der Altersvorsorge für freie Berufe hat durch die Millionenverluste beim Versorgungswerk der Berliner Zahnärztekammer neue Fahrt aufgenommen. Die Linke kritisiert, dass das aktuelle System die Renten vieler freier Berufe zu sehr von riskanten Investments abhängig macht; sie fordert daher eine solidarische Versicherungslösung und transparente staatliche Kontrolle statt intransparenter Kammerstrukturen. Laut aktuellen Recherchen wurde kürzlich auch im Bundestag über eine Modernisierung der berufsständischen Versorgungswerke diskutiert, vielfach wird politische Einigkeit darüber betont, dass Mitgliederinteressen stärker geschützt und Kontrollmechanismen verschärft werden müssen. Außerdem wurde durch verschiedene Medienberichte deutlich, dass die Problematik der versorgungswerksbezogenen Fehlinvestitionen kein Einzelfall ist: Auch Versorgungswerke anderer Berufsgruppen hätten mit den Folgen schlechter Anlagestrategien zu kämpfen gehabt. Die Bundesregierung selbst signalisiert laut aktuellen Pressemitteilungen Gesprächsbereitschaft, verweist aber auch auf die Rolle der Selbstverwaltung. Ergänzende Informationen: Während die Diskussion um eine allgemeine Erwerbstätigenversicherung an Fahrt aufnimmt, bleibt die Ausgestaltung konkreter Reformschritte vorerst offen. Einige Stimmen aus den betroffenen Berufsgruppen befürchten, dass mehr Kontrolle auch zu weniger Flexibilität führen könnte. Für weitere Details wurde auf Debatten in verschiedenen Parlamentsausschüssen verwiesen, bei denen insbesondere die finanzielle Lage der Versorgungswerke und die rechtliche Stellung der Mitglieder im Fokus stehen.