Ab 2035: Bundesregierung denkt über Aus für Plug-in-Hybride nach

Zwischen Kanzleramt und Umweltministerium wird ein mögliches Verbot von Plug-in-Hybriden nach 2035 diskutiert. Ein typischer Politkompromiss? Noch steht nichts fest.

heute 04:18 Uhr | 33 mal gelesen

Verschiedene Regierungsquellen lassen durchblicken: Die Bundesregierung, genauer gesagt Kanzleramt und Umweltministerium, sucht offenbar nach einer Linie zum 'Verbrenner-Aus'. Konkret steht ein Kompromiss im Raum, bei dem neue Plug-in-Hybride ab 2035 nicht mehr zulassungsfähig wären – Range-Extender und Fahrzeuge, die mit E-Fuels fahren, könnten dagegen noch durchgewunken werden. Lustigerweise lehnte sich dieses Modell ziemlich eng an die Vorschläge von Frankreich und Spanien beim letzten EU-Umweltrat an. Die Ironie daran: Während Frankreich und Spanien als Vorbilder taugen, meckern die deutschen Bundesländer und die heimische Autoindustrie – die hätten wohl lieber das Modell 'Weiter wie bisher'. So richtig geeinigt hat sich die Bundesregierung übrigens noch nicht. Es gibt auch innerhalb der Koalition Stimmen, die dafür plädieren, Hybride doch weiterhin nebenher laufen zu lassen. Ganz zu schweigen von der CSU und Herrn Söder – der ist ja ohnehin dafür bekannt, dass er sich ungern festlegt, wenn es knifflig wird. Und wie Berlin zu speziellen, von Paris und Madrid anvisierten Produktionsregeln steht? Da rauchen ebenfalls noch die Köpfe.

Die Bundesregierung prüft offenbar ein Zulassungsverbot für neue Plug-in-Hybride ab 2035. Der politische Druck hierfür kommt insbesondere von Umweltressorts, während Wirtschafts- und Länderseite ihren Widerstand betonen. Innerhalb der EU wächst der Konsens, dass Fahrzeuge mit reinem Verbrennungsmotor ab 2035 vom Markt verschwinden sollen, wobei die Rolle von synthetischen Kraftstoffen ('E-Fuels') weiterhin heiß diskutiert bleibt. Interessant ist, dass der ADAC jüngst die tatsächliche Umweltbilanz aktueller Plug-in-Hybride kritisch beleuchtet hat – meist fahren sie im Alltag stärker mit fossilem Antrieb als in den offiziellen Tests angenommen. Das EU-Parlament arbeitet parallel an einer klareren Regulierung für alternative Antriebstechnologien. Und: Während in Deutschland die Debatte stockt, signalisieren einige Nachbarländer mehr Bereitschaft, nicht nur Verbrenner, sondern auch Hybride in absehbarer Zeit aus dem Neuwagenangebot zu verbannen.

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