Hensoldt startet mit Büro in Kiew durch

Das deutsche Unternehmen Hensoldt erweitert seine Präsenz in der Ukraine und setzt damit ein klares Zeichen für die Zusammenarbeit im Verteidigungssektor.

heute 17:26 Uhr | 28 mal gelesen

Der Chef von Hensoldt, Oliver Dörre, erklärte gegenüber dem 'Handelsblatt', dass der Konzern in naher Zukunft ein Kontaktbüro in Kiew eröffnen wird. Die Geschwindigkeit, mit der die lokale Rüstungsindustrie Innovationen vorantreibt, ist bemerkenswert – davon, so Dörre, profitieren beide Seiten. Hensoldt-Sensoren, die weltweit gefragt sind, spielen in der Ukraine eine tragende Rolle im Luftverteidigungssystem Iris-T, das von Diehl Defence entwickelt wurde. Mittlerweile sieht Hensoldt in der Ukraine keinen reinen Kunden mehr, sondern einen ernst zu nehmenden Partner in der industriellen Kooperation. Das Unternehmen plant daher, seine Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren bis um das Zwanzigfache zu steigern. Auf diese Weise könne Hensoldt flexibler und schneller auf wachsende Anforderungen im Sicherheitsbereich reagieren. Dörre selbst reist gemeinsam mit weiteren deutschen Wirtschaftsvertretern und der Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche durch die Ukraine. Reiche betont, dass das Land sich gewandelt hat: Die Ukraine fungiert nicht mehr lediglich als Empfänger internationaler Unterstützung, sondern bringt sich zunehmend als innovativer Partner in der Sicherheits- und Verteidigungsbranche ein – Kooperationen und Wachstumspotenziale inklusive. Mal ehrlich: Wer hätte das noch vor zwei Jahren erwartet? Nicht alles läuft reibungslos, aber der Wille zu Neubeginn und Zusammenarbeit ist spürbar.

Hensoldt, einer der führenden deutschen Rüstungstechnologiehersteller, plant kurzfristig die Eröffnung eines Verbindungsbüros in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Besonders die Dynamik der ukrainischen Verteidigungsindustrie und ihre Fähigkeit, technologische Fortschritte auf die Straße zu bringen, begeistern den Konzernchef – beide Seiten sehen Vorteile in enger Partnerschaft. Hensoldts Sensoren, beispielsweise im System Iris-T, stärken die ukrainische Luftverteidigung; gleichzeitig will das Unternehmen wachsen und massiv seine Fertigungskapazitäten ausbauen – laut dem CEO bis zum Zwanzigfachen. Hintergrund sind neben der politischen wie wirtschaftlichen Annäherung auch die sicherheitspolitischen Herausforderungen im Zuge des russischen Angriffskriegs. Bemerkenswert: Laut mehreren aktuellen Medienberichten ist Deutschland dabei, seine Rolle als Unterstützer und Handelspartner stetig auszubauen – das betrifft nicht nur die wirtschaftlichen Verbindungen, sondern auch sicherheitspolitische Kooperationen. Im Zuge der laufenden Ukraine-Reise von Wirtschaftsvertretern und Bundesministerin Reiche wird deutlich, wie sich das Bild der Ukraine als Partner an der Schnittstelle zwischen Ost und West weiter verschiebt und professionalisiert. Einzelne Stimmen warnen allerdings auch vor Überschätzung: Zwar gibt es gegenseitige Vorteile, aber die enge Zusammenarbeit im sensiblen Sektor Rüstung birgt Risiken und offene Fragen – etwa hinsichtlich Know-how-Abfluss und Abhängigkeiten (vgl. Analysen in FAZ, Zeit und taz).

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