In stillem Gedenken an Dr. Helmut Sohmen (1939 – 2025): Ein Leben zwischen zwei Welten

Wien – Der einflussreiche Auslandsösterreicher, Stifter und ehemalige Vorsitzende der BW Group, Dr. Helmut Sohmen, ist verstorben.

heute 14:25 Uhr | 16 mal gelesen

Es fühlt sich seltsam an, diese Nachricht schwarz auf weiß zu lesen: Dr. Helmut Sohmen ist am 26. Oktober 2025 im Alter von 86 Jahren in seiner Wahlheimat Hong Kong verstorben – eng umgeben von seiner Familie. Wer sein Leben betrachtet, erkennt sofort: Er war weit mehr als nur ein Geschäftsmann. Vom gebürtigen Linzer, der sich früh den Glanz internationaler Universitäten wie Wien, Texas und Chicago erarbeitete, entwickelte er sich zu einer beeindruckenden Brückenfigur zwischen Ost und West. Als leidenschaftlicher Förderer und Stifter prägte Sohmen die Schifffahrtswelt. Seine Karriere begann – beinahe wie aus einem Roman – mit dem Eintritt in das Unternehmen der Familie seiner Frau Anna, Tochter des renommierten Reeders Y.K. Pao. Nach einigen turbulenten Jahren übernahm Sohmen 1986 die Führung der traditionsreichen World-Wide Shipping Group, die später zur heutigen BW Group werden sollte – eine Flotte, die sich aus den schweren Wellen des Weltmarkts heraus stets behaupten konnte. Doch es wäre zu kurz gegriffen, Sohmen bloß auf seine Rolle als Reeder zu reduzieren. In unzähligen Ämtern, von der Führung maritimer Verbände bis zum Vorsitz der Hong Kong Shipowners Association, prägte er eine Ära. Wer ihm begegnete, spürte schnell sein Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt: Als Vorsitzender der Österreichisch-Chinesischen Freundschaftsgesellschaft und Stifter mehrerer Brückenbau-Stiftungen, wie der Sohmen Fernost Stiftung oder der renommierten Sohmen China Stiftung, hatte er das große Ganze im Blick. Junge Erwachsene auf dem Sprung in die Welt und der Austausch zwischen Kulturen lagen ihm am Herzen – nicht zuletzt durch zahlreiche Stipendien, die er initiierte. Auch als Politikberater und Mitglied etlicher Komitees – etwa im Legislative Council von Hong Kong oder im Beraterkreis des österreichischen Bundeskanzlers – hinterließ er Spuren. Seine Leidenschaft für Musik und Bildung zeigte sich unter anderem in Form gestifteter Lehrstühle und in seiner aktiven Rolle als Förderer junger Komponist:innen. Legendär: Er unterstützte selbst das Hong Kong Philharmonic Orchestra auf seinem Weg nach Wien. Nicht nur auf See, auch in den Bergen fand Sohmen seinen Ausgleich: In den Alpen, ebenso wie bei Spaziergängen in Hong Kong, suchte er immer wieder die Balance zwischen Arbeit und Sinnsuche. Seine Witwe Anna, die drei Kinder und neun Enkel sowie eine weitverzweigte Familie rund um den Globus nehmen in diesen Tagen Abschied – still und doch voller Dankbarkeit für einen Menschen, der Horizonte öffnete. Die Trauerfeier wird im intimen Kreis stattfinden. Wer mag, kann in Gedanken ein paar Schritte für ihn mitgehen.

Dr. Helmut Sohmen war eine prägende Figur für die Welt der internationalen Schifffahrt und den interkulturellen Austausch zwischen Österreich und China. Mit seinen zahlreichen Stiftungen, darunter der Egon Sohmen Stiftung und der Sohmen China Stiftung, prägte er Förderkultur, Wissenschaft und Kulturaustausch nachhaltig, wobei gerade sein persönlicher Einsatz für Bildung und kulturelle Brücken immer wieder hervorgehoben wird. Über seine Rolle als Unternehmer hinaus bleibt Sohmen als außergewöhnliches Bindeglied zwischen Kontinenten und als großzügiger Unterstützer von Jugend, Wissenschaft und Musik in Erinnerung. Zusätzlich zeigte die Recherche, dass in aktuellen Artikeln vergleichbare Persönlichkeiten im internationalen Wirtschafts- und Kulturgeschehen für ihre Fähigkeit, Netzwerke zu schaffen und den Dialog zwischen Ost und West zu fördern, besonders gewürdigt werden. Gegenwärtig steht der Wandel globaler Reedereien im Fokus, da sie sich mit neuen Nachhaltigkeitsauflagen und geopolitischen Herausforderungen auseinandersetzen müssen – ähnlich wie Sohmen selbst einst herausfordernde Zeiten in der Seefahrt meisterte. Auch Stiftungen und philanthropische Initiativen in China und Österreich erhalten derzeit besondere Beachtung angesichts ihres Beitrags zur Völkerverständigung und Nachwuchsförderung.

Schlagwort aus diesem Artikel