Oliver Krischer, zuständig für Verkehr in NRW, findet klare Worte im Interview mit der 'Rheinischen Post'. Obwohl die Bundesregierung schon mehr Geld bereitstellt, werde am Erhalt der Bundesstraßen gespart – und zwar heftig. Auch bei den laufenden Kosten für den alltäglichen Unterhalt, für die eigentlich die Bundesländer zuständig sind, kneift Berlin die Mittel spürbar zusammen. Krischer warnt: Lässt Verkehrsminister Patrick Schnieder es so weiterlaufen, droht ab kommendem Jahr auf den Fernstraßen eine wahre Plage aus Schlaglöchern und bröselnden Brücken – trotz der angekündigten Sondertöpfe. Das sei nicht nur ärgerlich, sondern gefährde letztlich auch die Verkehrssicherheit. Im bayerischen Straubing kommen die Verkehrsminister von Ländern und Bund derzeit zusammen. Dort steht – neben der Zukunft des Deutschlandtickets und der Situation bei der Bahn – die heikle Frage zur Fernstraßenfinanzierung ganz oben auf der Agenda. Übrigens: Wer im nächsten Jahr mit dem Auto unterwegs ist, spürt die Folgen wahrscheinlich direkt – der Flickenteppich auf den Straßen wird womöglich noch dichter.
Die Diskussion um die Zukunft der Bundesfernstraßen flammt erneut auf: Schon jetzt reicht das vom Bund zur Verfügung gestellte Geld nach Ansicht vieler Länder für Wartung und Reparaturen kaum aus. Der Frust wächst, weil zusätzlich noch Kostensenkungen beim Unterhalt drohen – gerade in Zeiten, in denen Infrastrukturprobleme überall spürbar werden. Während in Bayern die Verkehrsminister auf Lösungen hoffen, bleibt offen, wie der Bund den Spagat zwischen Sparzwang und Verkehrssicherheit meistern will. Recherchen zeigen zudem: Die Bauindustrie beklagt sich über Auftragsrückgänge wegen ausbleibender Finanzierungszusagen, es herrscht Unsicherheit bei Fahrbahnsanierungen, und Klimafragen kommen in der Fernstraßenplanung häufig zu kurz (vgl. aktuelle Analysen u.a. bei der Zeit und Spiegel).