Akkorde aus Daten: Wie Heringer das Kölner Kammerorchester voranbringt

Köln im Advent, zwischen blinkenden Lichterketten und Straßenbahngetöse: Plötzlich bewegen sich Daten und klassische Musik aufeinander zu. Das Kölner Kammerorchester, eine Instanz mit mehr als 100-jähriger Geschichte, bekommt nicht nur Beifall, sondern auch handfeste Unterstützung vom IT-Unternehmen Heringer. Maik Heringer, Vorstand und Initiator, denkt Sponsoring neu – das jährliche Konzert in der Philharmonie, mit Ausnahmekünstlern und unter der Leitung von Duncan Ward, wird dadurch mehr als ein Kulturereignis: Es ist ein Statement.

heute 08:21 Uhr | 10 mal gelesen

Witzig eigentlich, dass ausgerechnet die Freundschaft der Kinder den Stein ins Rollen brachte: Nur so kam der Kontakt zwischen Familie Heringer und dem Kammerorchester zustande, eigentlich durch Zufall und einen Elternabend. Aus lockeren Gesprächen wuchs Vertrauen, und Maik Heringer übernahm schließlich einen Vorstandsposten. Gemeinsam mit seiner Frau Catrin bringt er nun nicht nur Geld, sondern Zeit, Kontakte und Ideen ein. Für die Orchestermanagerin Simona Gjorceva ist das fast unbezahlbar – sie sagt es so offen, wie es klingt: Ohne Leute wie die Heringers könnten Projekte wie das berühmte Weihnachtskonzert kaum überleben. Christoph Poppen, Orchesterleiter mit internationalem Renommee, sorgt für Strahlkraft weit über Kölns Domdach hinaus. Seine Zusammenarbeit mit den Heringers und Gjorceva, geprägt von Freundschaft statt Förmlichkeit, lässt Raum für künstlerische und organisatorische Experimente. Heringer firmiert seit 2010 in Köln und ist mittlerweile einer der Namen, die man in Sachen Data Science und Cloud-Architektur in Deutschland kennt. Die Mischung: mehr als 100 Köpfe, viele Jahre Erfahrung und die konsequente Ausrichtung auf Microsoft Azure. Allerdings – und das ist Maik und Catrin Heringer wichtig – geht es ihnen um mehr als Sponsoring. Es soll ein Gegengewicht zur „Ticket- und Streaming-Ökonomie“ entstehen, ein kultureller Ort, an dem sich Menschen wirklich begegnen. Und Sponsoring ist hier auch Risikoabfederung: Eben erst fiel eine Plattenkooperation in letzter Minute ins Wasser, und das hätte das Orchester hart treffen können – wäre da nicht ein Unternehmen wie Heringer, das auch kurzfristig Rückhalt bietet. Gleichzeitig werden damit neue Formate, Nachwuchstalente und offene Konzertideen gefördert. Das Weihnachtskonzert ist dabei nur der sichtbarste Höhepunkt. Wer genau hinschaut, merkt: Hier befruchten sich Datenkompetenz und Kunstverständnis, so dass am Ende alle gewinnen – Musiker, Publikum und vielleicht sogar die nächste Generation Technikbegeisterter, die plötzlich einen Konzertsaal betreten.

Im Kern zeigt das Engagement der Heringers für das Kölner Kammerorchester, wie erfolgreich Wirtschaft und Kultur miteinander verzahnt werden können – und wie sehr solche Partnerschaften gebraucht werden. In der aktuellen Kulturlandschaft konkurriert klassische Musik nicht nur mit Streaming und digitalen Trends, sondern kämpft mit finanziellen Unsicherheiten: Allein die letzten Monate gab es deutschlandweit Diskussionen um rückläufige Sponsoren, schwierige Ticketverkäufe und drastische Kürzungen in der öffentlichen Förderung. Laut einem aktuellen Bericht der Süddeutschen Zeitung haben mehrere Kulturinstitutionen 2024 massive Budgeteinschnitte zu verkraften, was dazu führt, dass private Unterstützer und innovative Sponsor-Modelle wichtiger als je zuvor werden (siehe Quelle: Süddeutsche Zeitung). Der Tagesspiegel betont in einem frischen Leitartikel, dass gerade freie Orchester enorme Flexibilität zeigen müssen und neue Wege für Zielgruppenfindung brauchen – von Social Media bis zu neuen Konzertformaten (Quelle: Die Zeit). Gleichzeitig wird digitaler Wandel nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance gesehen: Daten-Expertise aus Unternehmen wie Heringer erlaubt es, Strategien zu entwickeln, die über reine Werbung hinausgehen, etwa durch gezielte Nachwuchsförderung und Community-Projekte. In der Summe entsteht ein Bild, das Mut machen kann – wenn Kreative und Technikbegeisterte sich zusammentun, steckt in jeder Note ein Stück Zukunft.

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