Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien: Exporte steigen kräftig

Deutschlands Lieferungen nach Bulgarien legen spürbar zu – aktuelle Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg.

heute 08:16 Uhr | 13 mal gelesen

Überraschend, aber faktisch belegt: Deutschland hat seine Ausfuhren nach Bulgarien im Zeitraum Januar bis Oktober 2025 erheblich gesteigert. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag meldete, nimmt Bulgarien – demnächst Mitglied der Eurozone – mittlerweile Platz 40 unter den wichtigsten Exportdestinationen deutscher Firmen ein. Insgesamt gingen innerhalb der genannten zehn Monate Waren im Wert von 5,3 Milliarden Euro von Deutschland Richtung Bulgarien. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahr ist das ein Plus von 7,2 Prozent. Interessanterweise läuft es andersherum etwas weniger dynamisch: Bulgarien hat im selben Zeitraum Güter im Wert von 5,2 Milliarden Euro nach Deutschland geschickt – allerdings mit einem Rückgang von 6,2 Prozent zur Vorjahresperiode. Im Handelspartner-Ranking landet Bulgarien damit exportseitig zwischen Singapur und Kroatien auf Rang 40 – so weit oben stand das Land unmittelbar nach seinem EU-Beitritt 2007 noch lange nicht (damals Rang 46). Auch importseitig liegt Bulgarien stabil auf Platz 36, deutlich höher als noch vor gut 15 Jahren. Nicht zu übersehen ist die Entwicklung seit dem EU-Beitritt: Die deutschen Exporte Richtung Bulgarien haben sich seit 2007 mehr als verdoppelt, die bulgarischen Importe nach Deutschland sind sogar um über das Vierfache gewachsen. Der Renner unter den deutschen Exportartikeln sind Kraftfahrzeuge und dazugehörige Teile – 919,4 Millionen Euro (+11,9 Prozent zum Vorjahr), gefolgt von Maschinen (692 Mio., +1,4 Prozent) und Lebensmittel (461,3 Mio., +15,5 Prozent). Chocoholics und Käseliebhaber unter Bulgariens Konsumenten dürften sich besonders freuen: Schokolade (+33,3 Prozent, 102,7 Mio.) und Käse/Quark (+19 Prozent, 50,8 Mio.) stehen hoch im Kurs. Auf der Importseite fällt auf: Wertstoffe – vor allem Altmetall und Schrott von Edelmetallen – machen mit 752 Millionen Euro den Löwenanteil aus (+56,6 Prozent). Darüber hinaus nimmt Deutschland viel elektrische Ausrüstung (717,6 Mio.) und Metalle ab, wobei letzteres mit einem kräftigen Minus von 51 Prozent. Ein Detail zum Schluss, das das Bild abrundet: Deutschland erzielte von Januar bis Oktober 2025 einen Exportüberschuss mit Bulgarien – das war in den Vorjahren lange umgekehrt. Noch 2024 lag der Überschuss auf bulgarischer Seite, jetzt hat sich das Handelsblatt gedreht.

Die wirtschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und Bulgarien vertieft sich zusehends: Seit Jahresanfang 2025 exportiert Deutschland deutlich mehr Waren nach Bulgarien, ins besondere Fahrzeuge, Maschinen und Lebensmittel. Umgekehrt sind die Importe aus Bulgarien gesunken, wobei Altmetalle, elektrische Geräte und Metalle im Mittelpunkt stehen. Interessant ist, dass Deutschland erstmals seit mehreren Jahren einen – wenn auch moderaten – Exportüberschuss gegenüber Bulgarien verbuchen kann, während sich der Trend in vorherigen Jahren genau umgekehrt zeigte. Ergänzend zeigen aktuelle Recherchen, dass die anstehende Euro-Einführung in Bulgarien als treibender Faktor für die intensivere Handelsbeziehung gewertet wird: Experten erwarten, dass die Währungsunion den gegenseitigen Handel weiter erleichtern dürfte. Auch die geopolitischen Unsicherheiten in Osteuropa und der massive Ausbau erneuerbarer Energieprojekte in Bulgarien beeinflussen laut Brancheninsidern die Handelsströme zwischen den beiden Ländern signifikant. Zudem weisen mehrere deutsche Medienberichte darauf hin, dass die gestiegenen Exporte ein Stück weit auch der strategischen Diversifizierung deutscher Unternehmen im EU-Binnenmarkt geschuldet sind.

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