Es knistert schon jetzt in der Tiroler Kunstluft: Vom 24. bis 26. Oktober 2025 öffnet die ARTfair Innsbruck wieder ihre Türen in der Olympiaworld – und auch dieses Jahr gibt es viel mehr als nur den üblichen Messebetrieb. Was erwartet mich? Ich stelle mir die prall gefüllten Hallen vor, wo renommierte Galerien aus etwa 20 Ländern zusammenspielen, als wäre es ein großer Jam-Session-Abend der internationalen Kunstszene. Namen wie Art-Galerie am Hofsteig aus Wolfurt, die Interlakener Blue Art oder die Galerie Global Art Solution aus Bassum sind nur ein Bruchteil des vielfältigen Line-ups. Dazu gesellen sich spannende Positionen aus Spanien, Italien und sogar Georgien. In diese illustre Runde mischen sich Werke von Altmeistern der Moderne, PopArt-Größen und jungen Talenten, deren Namen man sich garantiert merken sollte. Die Präsentation artroom21.besides – the art project show, so was wie eine Spielwiese für frische Ideen, bringt Independent Artists ins Rampenlicht. Hier trifft künstlerische Experimentierfreude auf zugängliche Gesprächsatmosphäre: etwa, wenn Andreas Dullnig oder James Middleton (mal ehrlich, kennt man sonst wo selten) ihre Arbeiten vorstellen oder Kunstpreisträger Alois LUI Gmeiner mit seiner Performance über das ‚Unnütze Leben‘ irritiert und berührt zugleich.
Wer denkt, das wird eine nostalgische Angelegenheit, liegt daneben – denn die Special-Ausstellung zum Phantastischen Realismus, kuratiert in Zusammenarbeit mit Berliner und Geraer Institutionen, spannt eine Brücke vom Wiener Klassiker bis zur modernen Interpretation. Ich finde es spannend, dass hier Werke wie die von Prof. Eduard Klell aus einer Privatsammlung auftauchen – so etwas sieht man nicht alle Tage. Und die volle Ladung Zukunft: ART ConnectDoor bringt KI und Kunst ins Gespräch. Da kreiert Attila Attila mit seinem Projekt „Digitale Vergänglichkeit“ (allein der Begriff schillert schon) eine Bilderserie, die vor unseren Augen zerfällt und neu entsteht – eine Einladung, über das Wesen von Dauer und Erinnerung im digitalen Zeitalter zu sinnieren.
Apropos sinnieren: Das Messekonzept stellt das Geben über den Besitz und bringt mit Charity-Aktionen und Kunstlosauslosungen echten gesellschaftlichen Mehrwert. Ein Werk der Künstlerin Ennovy wird sogar für ein Berliner Jugendprojekt versteigert – Kunst wirkt eben auch sozial. Für die Wissenshungrigen oder Business-Nasen liefern Panels, Druckwerkstätten und Podiumsdiskussionen Stoff zum Austausch, etwa beim MC-ART-Businessforum mit Sammler und Unternehmer Dr. Jürgen Bodenseer.
Letztlich bleibt – außer vielleicht ein leiser Nachklang beim Hinausgehen – die Messe als Plattform für Austausch, Experimente und das Gute, das passiert, wenn Kunst, Technik und soziale Verantwortung ein paar ungewöhnliche Kreise ziehen.
Die ARTfair Innsbruck 2025 verspricht vom 24. bis 26. Oktober ein facettenreiches Erlebnis für Kunstliebhaber, Sammler und Neugierige. Neben etablierten Namen und internationalen Galerien – rund 20 Länder sind vertreten – rückt die Messe innovative Formate und Zukunftsthemen auf die Agenda, darunter phantastisch-realistisches Schaffen und Künstliche Intelligenz als Medium und Reflexionsfläche. Interaktive Präsentationen, Charity-Aktionen und Business-Foren erweitern das klassische Ausstellungskonzept – und setzen auf Dialoge zwischen Kunst, Gesellschaft und Technologie.
Ergänzend zur Recherche: Laut taz und anderen aktuellen Quellen steht in der Kunstszene weltweit das Thema Digitalisierung und KI weiterhin im Fokus, wobei zusehends kritisch reflektiert wird, wie diese Entwicklungen Identität und Autonomie der Kunst beeinflussen. Die Süddeutsche thematisierte zudem jüngst das wachsende Interesse an interdisziplinären Formaten und dem unmittelbaren Austausch mit Künstlern – ein Trend, den die ARTfair explizit aufgreift. Daneben beleuchten mehrere Medien, dass insbesondere kleine und mittlere Galerien zunehmend auf dezentrale und offene Messeformate setzen, um Nachwuchstalente und einen diversen Besucherkreis zu erreichen.