Auszeichnung für Mut: Weißrussischer und georgischer Journalist erhalten Sacharow-Preis

Der renommierte Sacharow-Preis für geistige Freiheit geht dieses Jahr an zwei Journalisten – Andrzej Poczobut aus Belarus und Msia Amaghlobeli aus Georgien – beide für ihren unerschütterlichen Einsatz für Meinungsfreiheit.

22.10.25 12:29 Uhr | 54 mal gelesen

Mittwoch, Straßburg. Europa entschied sich wieder einmal zu zeigen, dass das Wort nicht geknebelt werden darf: Das EU-Parlament ehrte Andrzej Poczobut und Msia Amaghlobeli mit dem Sacharow-Preis. Beide sitzen aktuell im Gefängnis, der eine in Belarus, der andere in Georgien – festgenommen laut ihrer Unterstützer wegen haltloser Vorwürfe, letztlich aber, weil sie Mut beweisen und Gerechtigkeit auf ihre Fahnen schreiben. Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bezeichnete sie ausdrücklich als Symbole für das aufrechte Eintreten gegen Willkür. Nicht zum ersten Mal ehrt Europa jene, die allein durch ihre Worte und Recherchen ins Visier autoritärer Kräfte geraten. Wer sich das einmal klarmacht: 50.000 Euro, ein Preis – aber im Zweifel ein zerbrochenes Leben und doch ein Funken Hoffnung für alle, die für ihre Überzeugungen kämpfen. Das große Haus in Straßburg steht, so Metsola, fest hinter den beiden – aber eben auch hinter allen, die weiterhin auf Meinungsfreiheit beharren, egal in welchem Winkel Europas.

Andrzej Poczobut und Msia Amaghlobeli, beide inhaftierte Journalisten aus Belarus und Georgien, werden für ihren Einsatz für Menschenrechte und Pressefreiheit vom Europäischen Parlament mit dem Sacharow-Preis geehrt. Der Preis, der seit 1988 vergeben wird, hebt Persönlichkeiten hervor, die sich gegen Unterdrückung und für freie Berichterstattung einsetzen. Poczobut gilt als prominente Stimme der polnischen Minderheit in Belarus und wurde wegen angeblicher "Anstiftung zu Hass" verurteilt, während Amaghlobeli maßgeblich zur Aufdeckung von Korruption in Georgien beitrug und daher ins Visier der Behörden geriet. Laut aktuellen Recherchen hat die EU wiederholt kritisiert, dass Pressefreiheit in Belarus massiv unter Druck steht; laut "Reporter ohne Grenzen" zählt das Land zu den repressivsten Staaten für Journalistinnen und Journalisten. In Georgien, so aktuelle Berichte, wächst ebenfalls die Sorge um die Pressefreiheit, insbesondere angesichts restriktiver Mediengesetze und Übergriffen auf Medienschaffende. Die Verleihung des Sacharow-Preises wird international als klares Signal für die Unterstützung mutiger Journalisten in autoritären Kontexten gewertet.

Schlagwort aus diesem Artikel