Bestellungen in deutscher Industrie legen leicht zu

Im September 2025 konnten die deutschen Industrieunternehmen beim Auftragseingang einen leichten Zugewinn verzeichnen – im Vergleich zum Vormonat ein Zuwachs von 1,1 Prozent (bereinigt um saisonale Schwankungen und Kalendereinflüsse).

heute 08:21 Uhr | 27 mal gelesen

Abgesehen von Großaufträgen kletterten die Bestellungen sogar noch etwas stärker, nämlich um 1,9 Prozent. Dieses Aufatmen ist allerdings mit Vorsicht zu genießen: Im dritten Quartal insgesamt zogen die Auftragseingänge im Dreimonatsvergleich nach wie vor nach unten – ein Minus von 3,0 Prozent, ohne große Einzelbestellungen von 1,5 Prozent. Die Daten schwanken zwar, aber im August hatte der Auftragseingang (nun nachträglich korrigiert) gegenüber Juli immerhin nur leicht nachgelassen. Besonders positiv schlugen im September die Automobilbranche (+3,2 Prozent) und die Elektroindustrie (+9,5 Prozent) zu Buche. Auch der Bereich "Sonstiger Fahrzeugbau" brachte ein dickes Plus – von Flugzeug- bis Militärfahrzeugen waren es 7,5 Prozent mehr Aufträge. Der Kontrapunkt: Metallerzeugnisse rutschten teils deutlich ins Minus – satte 19,0 Prozent weniger, was auch daran lag, dass der Vormonat von etlichen Großaufträgen geprägt war. Ähnlich negativ das Bild bei der Metallverarbeitung (-5,6 Prozent). Allerdings: Bei Vorleistungsgütern ging es mit 1,4 Prozent nach oben, Konsumgüter verzeichneten kräftige 6,2 Prozent mehr Bestellungen – aber Investitionsgüter traten eher auf der Stelle. Bemerkenswert: Während Aufträge aus dem Ausland mit 3,5 Prozent spürbar anzogen (sowohl aus der Eurozone als auch anderen Regionen stiegen sie), ebbte die Nachfrage im Inland um 2,5 Prozent ab. Das wiederum spiegelt vielleicht die Sorge um die konjunkturelle Entwicklung im eigenen Land wider. Was die Umsätze betrifft: Trotz der Belebung beim Auftragseingang gingen die realen Umsätze im Vergleich zum August zurück – und im Vergleich zum Vorjahr setzte sich der Abwärtstrend mit minus 2,7 Prozent fort. Es bleibt ein gemischtes Bild, das zwischen vorsichtiger Hoffnung und den altbekannten Unsicherheiten schwankt.

Die aktuellen Zahlen zeigen ein fragiles Aufatmen im deutschen verarbeitenden Gewerbe: Während die Auftragseingänge im September 2025 leicht anzogen, bleibt das längerfristige Bild gedämpft. Die Zuwächse stammen vor allem aus dem Export und wenigen Branchen wie Auto- oder Elektroindustrie, während andere Sektoren wie Metallerzeugnisse mit teils dramatischen Rückgängen kämpfen. Herausragend ist, dass die Bestellungen aus dem Ausland die schwächelnde Inlandsnachfrage etwas kompensieren konden; dennoch fallen die Umsätze weiterhin, was die anhaltenden strukturellen Herausforderungen der deutschen Industrie widerspiegelt. Außerdem berichten mehrere Medien aktuell von ähnlichen Trends: Laut Spiegel Online zeigen weitere Bereiche der deutschen Wirtschaft in den letzten beiden Tagen verhaltene Konjunktursignale. Die Zeit berichtet über die zurückhaltenden Aussichten im verarbeitenden Gewerbe – vor allem Unsicherheiten am Weltmarkt und steigende Energiepreise drücken weiter auf die Stimmung. Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass die deutschen Unternehmen zwar vorsichtige Hoffnung schöpfen, aber die Nachfrage aus Deutschland selbst weiterhin auf niedrigem Niveau bleibt.

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