Autoindustrie schöpft neue Hoffnung: Geschäftsklima erholt sich merklich

Nach einem schwachen September erlebt das Stimmungsbarometer der Autobauer im Oktober einen unerwarteten Aufschwung – trotz anhaltender Herausforderungen.

heute 08:20 Uhr | 22 mal gelesen

Die Stimmung unter Deutschlands Autobauern scheint sich nach dem jüngsten Tiefschlag etwas aufzuhellen. Zwar verharrt der Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts mit -12,9 Punkten nach wie vor deutlich im roten Bereich, doch im Vergleich zu den düsteren -21,3 Punkten aus dem September ist das ein spürbarer Schritt nach oben. 'Die Erwartungshaltung in der Branche hat einen ordentlichen Satz gemacht', beobachtet Branchenexpertin Anita Wölfl, 'sie bleibt negativ, steht aber auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren.' Interessanterweise bewerten die Unternehmen ihre aktuelle Lage im Oktober leicht pessimistischer als zuvor: Der Indikator fiel auf -21,6 Punkte, nachdem er im September noch bei -20,4 Punkten lag. Aber, und das ist bemerkenswert: Die Geschäftserwartungen selbst sprangen von -22,1 auf immerhin -3,9 Punkte – fast schon ein Stimmungsumschwung, wenn auch noch mit Vorsicht zu genießen. Gleichzeitig berichten die Autobauer von einem deutlichen Nachfrageplus und einer so hohen Produktionsauslastung (84,2 Prozent), wie es in diesem Jahr noch nicht der Fall war. Weniger Firmen klagen über Auftragsschwund, und auch die Exportaussichten haben mit 18,0 Punkten noch weiter zugelegt, wenige Zähler über dem bereits kräftigen Vormonatswert. Das ist zwar alles andere als ein Grund zum Überschwang, aber vielleicht der Beginn einer Trendwende.

Das Stimmungsklima in der deutschen Automobilindustrie bleibt zwar angespannt, signalisiert aber eine deutliche Verbesserung im Oktober. Experten sehen den Hauptgrund in den spürbar steigenden Geschäftserwartungen und der stärkeren Nachfrage, insbesondere im Exportbereich. Dennoch bleibt die Lage fragil: Die Autobauer hadern weiterhin mit Herausforderungen wie Lieferkettenproblemen, Umstellungen auf E-Mobilität sowie Unsicherheiten auf wichtigen Absatzmärkten. Laut aktuellen Meldungen aus der Wirtschaftspresse lastet der Preisdruck, insbesondere durch hohe Energiepreise und die anhaltende Schwäche auf dem Heimatmarkt, weiterhin schwer auf den Bilanzen der Unternehmen. Gleichwohl investieren viele Hersteller vermehrt in neue Technologien und Kooperationen, um sich langfristig gegen internationale Wettbewerber zu behaupten. Die Berichte zeigen, dass die Branche zwischen vorsichtigem Optimismus und Skepsis schwankt, wobei steigende Nachfrage und verbesserte Exportaussichten als Lichtblicke genannt werden.

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