Bundesbank: Deutschlands Kreditwürdigkeit auch bei steigenden Schulden stabil

Die Bundesbank sieht trotz wachsender Staatsverschuldung keine akute Gefahr für Deutschlands Kreditwürdigkeit.

27.08.25 09:17 Uhr | 3 mal gelesen

Bundesbank-Vorstand Michael Theurer betont in einem Beitrag für das 'Handelsblatt', dass Deutschland auch bei einer höheren Schuldenquote weiterhin über eine ausgezeichnete Bonität verfüge und im internationalen Vergleich finanziell stabil bleibe. Dennoch mahnt Theurer, dass die wachsenden Zinszahlungen langfristig den Staatshaushalt belasten könnten und fordert eine kontinuierliche Senkung der hohen Defizite. Die Bundesbank hebt zudem die besondere Rolle Deutschlands als Stabilitätsanker der Eurozone hervor und warnt gleichzeitig vor der engen Vernetzung zwischen Banken und Staaten, die sich bereits in früheren Finanz- und Schuldenkrisen als Risiko für das Finanzsystem erwiesen habe. Regulatorische Privilegien für Staatsanleihen verschärften diese Abhängigkeit. Theurer plädiert deshalb für Maßnahmen, die zu einer stärkeren Trennung von Banken und Staatsfinanzen führen, um die strukturelle Stabilität des Euro-Raumes längerfristig zu sichern.

Die Einschätzungen der Bundesbank spiegeln die aktuelle Debatte um die Auswirkungen steigender Staatsschulden und Zinsbelastungen auf Deutschlands Haushaltslage und die gesamte Eurozone wider. Zuletzt wiesen Ökonomen mehrfach darauf hin, dass Deutschlands solide Wirtschaft, starke Steuerbasis und disziplinierte Finanzpolitik weiterhin für bemerkenswerte Stabilität sorgen. Auch internationale Ratingagenturen wie Moody's und Standard & Poor's stufen Deutschland aktuell als äußerst kreditwürdig ein, wenngleich sie ähnliche Warnungen vor dem langfristigen Risiko zu hoher Zinskosten und fiskalischer Flexibilitätsverluste äußern. Parallel debattiert die EU über gemeinsame Regeln zur Stärkung der Entflechtung von Banken und Staaten, um systemische Risiken im Euroraum zu verringern.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Bericht der FAZ betont, dass die erhöhten Haushaltsdefizite Deutschlands zwar kurzfristig keine Bonitätsprobleme verursachen, aber langfristig die Spielräume der Politik einschränken könnten, wenn Zinslasten weiter anwachsen (Quelle: FAZ).

Laut Spiegel diskutieren Finanzexperten die Herausforderungen der deutschen Schuldenpolitik und verweisen darauf, dass trotz Kreditwürdigkeit strukturelle Investitionen und die Modernisierung der Wirtschaft nicht vernachlässigt werden dürfen (Quelle: Spiegel).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass auch im Lichte internationaler Krisenlagen – etwa durch den Ukraine-Krieg und hohe Inflationsraten – Deutschlands Kreditwürdigkeit robust bleibt, doch ein wachsendes Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben das Vertrauen in die Finanzführung schwächen könnte (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

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