Coca-Cola-Manager kritisiert hohe Krankheitsausfälle in Deutschland

John Galvin, Chef von Coca-Cola Europacific Partners in Deutschland, bemängelt die überdurchschnittlich hohe Krankenquote hierzulande und plädiert für die Rückkehr eines unbezahlten ersten Krankheitstags.

27.08.25 08:55 Uhr | 75 mal gelesen

John Galvin, der Deutschlandchef von Coca-Cola Europacific Partners, hat im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe auf die im europäischen Vergleich hohe Krankenquote der deutschen Belegschaft hingewiesen. Länder wie Schweden, in denen es Einschränkungen bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt, würden deutlich geringere Ausfallzeiten zeigen. Galvin schlägt vor, den sogenannten Karenztag, einen unbezahlten ersten Krankheitstag, wieder einzuführen, um Fehlzeiten zu verringern und so die Produktivität zu steigern. Zudem kritisierte Galvin die im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr hohen Arbeitskosten in Deutschland und forderte Reformen bei der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge nach internationalen Vorbildern wie Schweden oder den USA. Hinsichtlich des demographischen Wandels schlägt er außerdem flexiblere Modelle für längeres Arbeiten vor.

Galvins Aussagen folgen einer andauernden Debatte über die hohe Krankheitsquote in Deutschland, die laut Bundesagentur für Arbeit in den vergangenen Jahren auf Rekordhöhe gestiegen ist, was vor allem auf Erkältungskrankheiten und psychische Belastungen zurückgeführt wird. Laut aktuellen Berichten sind besonders produzierende Unternehmen mit vermehrten Krankmeldungen konfrontiert, und viele Arbeitgeber fordern inzwischen strengere Regelungen oder Anreizsysteme, um Fehlzeiten zu reduzieren. Die Vorschläge zur Renten- und Vorsorgereform werden in der Politik und Wirtschaft allerdings kontrovers diskutiert, da sie sowohl auf das Rentenniveau als auch auf das Vertrauen in private Altersvorsorge Einfluss nehmen können. Nach aktuellen Recherchen sind auch 2024 Pläne zur Reform der Lohnfortzahlung und zur Anhebung des Renteneintrittsalters politisch umstritten, während Gewerkschaften auf die Bedeutung des Arbeitsschutzes und der sozialen Absicherung verweisen.

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