Verbraucherklima in Deutschland rutscht erneut ab

Im August verschlechtert sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland weiter.

27.08.25 08:18 Uhr | 3 mal gelesen

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten GfK-Konsumklima-Report verschlechtern sich die Erwartungen an Einkommen und Wirtschaft deutlich. Auch die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen und zum Sparen geht zurück. Der Konsumklima-Index fällt im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Punkte auf einen Stand von -23,6. Hauptursache ist die starke Abnahme der Einkommenserwartungen, während die Rückgänge der Sparneigung mit minus 0,6 auf 15,8 relativ gering ausfallen und somit kaum Einfluss auf das Gesamtbild haben. "Mit dem dritten aufeinanderfolgenden Rückgang ist das Konsumklima jetzt endgültig in der Sommerflaute angekommen", erklärt Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), welches an der Kaldkulation beteiligt ist. Vor allem steigende Sorgen um den Arbeitsplatz beeinflussen die Erwartungen negativ. Die Arbeitslosenquote stieg zuletzt und könnte im August drei Millionen überschreiten, was sich auch im Beschäftigungspessimismus der Verbraucher niederschlägt – der entsprechende Indikator für Arbeitslosigkeit ist auf Jahreshoch. Die Angst vor Jobverlust hält viele Käufer von größeren Ausgaben ab und lässt auf eine substanzielle Erholung der Konsumlaune im laufenden Jahr kaum hoffen. Während die Erwartungen an das Einkommen nach mehreren Zuwächsen in Folge stark zurückgehen (minus 11,1 auf 4,1 Punkte, niedrigster Stand seit März), sorgen weiterhin unsichere Inflationsaussichten und geopolitische Krisen zusätzlich für Verunsicherung. Die Befürchtung steigender Energiepreise, unter anderem durch US-Zölle, lässt Inflationserwartungen den zweiten Monat nacheinander steigen. Die Anschaffungsneigung sinkt ebenfalls (minus 0,9 auf -10,1 Punkte) auf ein neues Jahrestief. Auch der Konjunkturoptimismus schwächt sich ab: Minus 7,4 auf nun 2,7 Punkte bedeuten den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Insgesamt bleiben die Perspektiven auf eine nachhaltige Wiederbelebung des Konsums in Deutschland angesichts dieser Daten weiter eingetrübt.

Die aktuellsten Daten des GfK-Konsumklima-Index signalisieren eine weiterhin trübe Verbraucherstimmung in Deutschland. Steigende Arbeitsplatzängste und Unsicherheiten bezüglich Inflation und globaler Krisen wirken sich besonders negativ auf die Erwartungen der Konsumenten aus. Auch externe Nachrichtenquellen bestätigen die Stimmung: Die hohe Unsicherheit durch politische Verstimmungen weltweit, weiterhin hohe Inflation und schwache Industrieproduktion drücken das Konsumklima zusätzlich. Nach Recherchen aktueller Artikel auf führenden deutschen Nachrichtenseiten, spielen insbesondere geopolitische Konflikte, der schwelende Handelsstreit zwischen China und den USA und der schleppende Rückgang der Inflation in Deutschland eine große Rolle bei der anhaltend schlechten Verbraucherstimmung. Darüber hinaus berichten Medien wie FAZ und Süddeutsche, dass die andauernde Unsicherheit und die Angst vor steigenden Energiepreisen Unternehmen und Konsumierende dazu verleiten, Ausgaben zu verschieben und zu sparen, wodurch sich das schwache Konsumklima weiter verfestigt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Artikel der FAZ beschreibt, wie die angespannte geopolitische Lage und die abkühlende Konjunktur in Deutschland die Kauflaune der Verbraucher weiterhin dämpfen. Experten erwarten angesichts stagnierender Reallöhne und Unsicherheiten am Arbeitsmarkt auch für die kommenden Monate keinen Stimmungsaufschwung (Quelle: FAZ).

Laut einem ausführlichen Beitrag der Süddeutschen Zeitung belasten steigende Energiekosten und eine anhaltende Zurückhaltung bei privaten Investitionen den Konsumsektor. Gleichzeitig sorgt die Angst vor einem weiter wachsenden Handelskonflikt mit China für zusätzliche Unsicherheit unter den Verbrauchern (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Zeit berichtet in einer aktuellen Analyse, dass die Kombination aus höheren Lebenshaltungskosten, schwacher Lohnentwicklung und politischer Unsicherheit auch im August die Verbraucherstimmung weiter gedrückt hat; besonders betroffen seien Haushalte mit niedrigen Einkommen, die sich vor allem vor Energiepreissteigerungen und Arbeitsplatzverlusten fürchten (Quelle: Die Zeit).

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