Das Sparpaket zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen-Beiträge hängt in der Luft, nachdem der Bundesrat den Vermittlungsausschuss eingeschaltet hat. Die Länder fürchten vor allem, dauerhaft mit Krankenhauskosten belastet zu werden und pochen auf eine stärkere Beteiligung des Bundes. Gesundheitsministerin Warken hält den Kurs der Regierung für angemessen, kritisiert aber das Vorgehen der Länder als gefährliches Signal für den Wirtschaftsstandort. Unterdessen warnt eine Vielzahl von Krankenkassen, dass Beitragssteigerungen trotzdem kaum abzuwenden seien. NEU: Aktuelle Berichte ordnen die Debatte ins größere Bild ein: In den letzten 48 Stunden berichten mehrere Medien, dass die Blockade des Bundesrats nicht nur finanzielle, sondern auch politische Auswirkungen hat. Kritiker werfen der Bundesregierung vor, grundlegende Strukturprobleme im Gesundheitswesen nicht anzugehen. Zugleich drängen viele Fachverbände auf eine umfassende Reform, statt auf kurzfristige Einsparungen durch einzelne Sparpakete. In der Bevölkerung wächst laut Umfragen das Misstrauen gegenüber einer Politik, die schwer verständliche Debatten und offene Finanzierungsfragen produziert. Das Thema bleibt also nicht nur eine Haushaltsfrage, sondern berührt größere Fragen nach Versorgungsgerechtigkeit und politischer Handlungsfähigkeit.