Bundesrat legt Sparpaket zur Stabilisierung der Krankenkassen-Beiträge auf Eis

Vorläufige Pause für das Kassen-Sparpaket: Der Bundesrat hat das Gesetz zur Beitragssicherung der gesetzlichen Krankenversicherung gestoppt.

heute 15:30 Uhr | 22 mal gelesen

Freitagvormittag: Der Vermittlungsausschuss ist angerufen worden – das Spargesetz zur gesetzlichen Krankenversicherung muss also in die Nachspielzeit. Eigentlich sollte das Paket die Kassenbeiträge 2025 möglichst konstant halten. Doch verschiedene Bundesländer haben Bedenken, weil Kliniken in Summe 1,8 Milliarden Euro einsparen müssten – vor allem die Länder sorgen sich, dabei dauerhaft auf Kosten sitzenzubleiben. Der Bund, vertreten von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), hält dagegen: Die Krankenhäuser blieben trotz Sparen entlastet, der Bundesrat sende mit seiner Intervention jedoch ein bedenkliches Signal. 'Das gefährdet das wirtschaftliche Fundament – ständig steigende Beiträge oder Steuerspritzen sind nicht die Lösung', so Warken. Immerhin wisse sie, wie sehr Krankenhäuser unter Druck stehen, jedoch nehme der Bund bereits viel Geld in die Hand. Die Ministerin wirft den Ländern vor, ihren Anteil an der Klinikfinanzierung seit Jahren zu vernachlässigen. Während in Berlin gestritten wird, warnen Krankenkassen unbeeindruckt vor neuen Beitragserhöhungen. Ob ein Kompromiss gelingt? Offen.

Das Sparpaket zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen-Beiträge hängt in der Luft, nachdem der Bundesrat den Vermittlungsausschuss eingeschaltet hat. Die Länder fürchten vor allem, dauerhaft mit Krankenhauskosten belastet zu werden und pochen auf eine stärkere Beteiligung des Bundes. Gesundheitsministerin Warken hält den Kurs der Regierung für angemessen, kritisiert aber das Vorgehen der Länder als gefährliches Signal für den Wirtschaftsstandort. Unterdessen warnt eine Vielzahl von Krankenkassen, dass Beitragssteigerungen trotzdem kaum abzuwenden seien. NEU: Aktuelle Berichte ordnen die Debatte ins größere Bild ein: In den letzten 48 Stunden berichten mehrere Medien, dass die Blockade des Bundesrats nicht nur finanzielle, sondern auch politische Auswirkungen hat. Kritiker werfen der Bundesregierung vor, grundlegende Strukturprobleme im Gesundheitswesen nicht anzugehen. Zugleich drängen viele Fachverbände auf eine umfassende Reform, statt auf kurzfristige Einsparungen durch einzelne Sparpakete. In der Bevölkerung wächst laut Umfragen das Misstrauen gegenüber einer Politik, die schwer verständliche Debatten und offene Finanzierungsfragen produziert. Das Thema bleibt also nicht nur eine Haushaltsfrage, sondern berührt größere Fragen nach Versorgungsgerechtigkeit und politischer Handlungsfähigkeit.

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