Caren Miosga diskutiert: Zwischen Vertrauensverlust und Empörung – wo bleibt unser Kompromisswillen?

Die politische Stimmung in Deutschland schwankt, die schwarz-rote Koalition kämpft nach nur einem Jahr schon mit tiefgreifenden Vertrauensproblemen. Woran liegt das Misstrauen – und warum scheint das Austarieren von Kompromissen immer schwieriger zu werden?

heute 15:08 Uhr | 20 mal gelesen

Man hat das Gefühl, als würde der Begriff Kompromiss längst eher wie ein Schimpfwort behandelt als ein Grundpfeiler der Demokratie. Die schwarz-rote Koalition, eben noch frisch gestartet, wirkt bereits ausgelaugt – innerparteiliche Streitigkeiten werden öffentlich ausgetragen und die Diskrepanz zwischen Ankündigung und Umsetzung lässt viele Bürger nur noch ratlos zurück. Was liegt da im Argen: Ist es tatsächlich ein Problem der großen Lüge, oder doch eher das allzu leichte Versprechen, das die Politik unglaubwürdig macht? Ferdinand von Schirach wirft den Gedanken in den Raum, dass gebrochene politische Versprechen das Kernproblem seien – und nicht das absichtliche Schummeln. In den sozialen Netzwerken dreht sich die Debatte unablässig, die Empörungspumpe läuft heiß. Wie kann Politik ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen? Wie sortiert man zwischen Lautstärke und Wahrheit? Und ist ein neuer Politikstil überhaupt durchsetzbar, wenn die Empörung immer lauter schreit als die Vernunft? Caren Miosga diskutiert das mit ihren Gästen, darunter der Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach, die Ex-Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang und ZEIT-Vize-Chefredakteur Martin Machowecz.

Die Sendung greift eine Frage auf, die derzeit viele beschäftigt: Warum verlieren Politiker und Parteien so schnell das Vertrauen der Bevölkerung? Laut aktuellen Umfragen glauben immer weniger Menschen daran, dass parteiübergreifende Lösungen überhaupt noch möglich sind. Die zunehmende Polarisierung, teils befeuert durch Social Media, sorgt für eine Verhärtung der Fronten – Empörung wird zum Dauerzustand. Experten wie Ferdinand von Schirach machen vor allem die Diskrepanz zwischen Ankündigungen und Taten für den Vertrauensverlust verantwortlich. Auch andere aktuelle Berichte aus den Medien greifen dieses Thema auf: Die Unzufriedenheit mit Politiker:innen nimmt aktuell zu, viele wünschen sich ehrliche Kommunikation und einen echten Willen zum Kompromiss zurück. Die Lage bleibt angespannt – einige Stimmen sprechen inzwischen davon, dass ohne Korrektur ein langfristiger Schaden an unserer Demokratie droht.

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