Carstensen stimmt Rentenpaket zu – trotz Bedenken in der Fraktion

Sandra Carstensen, CDU-Abgeordnete, wird am Freitag im Bundestag dem Rentenpaket zustimmen – auch wenn sie sich tags zuvor in der Probeabstimmung der Union noch dagegen entschieden hatte.

heute 12:50 Uhr | 24 mal gelesen

Manchmal ist politische Arbeit ein Drahtseilakt. Sandra Carstensen, Bundestagsabgeordnete der CDU, will dem Rentenpaket ihre Stimme geben, obwohl sie sich in der internen Probeabstimmung ihrer Fraktion zunächst dagegen ausgesprochen hatte. "Verantwortung heißt auch Kompromisse akzeptieren, selbst wenn sie einen schalen Beigeschmack hinterlassen. Ich stelle mich dieser Aufgabe," erklärt sie gegenüber Politico. Ihre Hoffnung: Die Rentenkommission hält sich weiterhin offen für verschiedene Ansätze. Es müsse eine wahrhaft tragfähige Lösung her – das, was jetzt beschlossen werde, sieht sie nur als Zwischenschritt auf einem langen Weg der Reform. Carstensen betont außerdem, dass die Interessen junger Menschen keineswegs nur von ihren Altersgenossen im Parlament vertreten werden sollten. "Das muss jeden Abgeordneten etwas angehen", fordert sie. Was sie außerdem noch anmerkt: Ihr Dialog mit Jens Spahn, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion, habe zwar inhaltlich nicht alles verändert, aber im Zwischenmenschlichen sei der Austausch angenehm verlaufen. "Mein Vorteil an der Sache? Ich habe Jens Spahn ein Stück weit besser kennengelernt und die Gespräche waren fair – das zählt manchmal auch."

Carstensen gibt zu, dass sie dem Rentenpaket zustimmt, obwohl sie in der Fraktion erst Nein gesagt hatte. Für sie wiegt die Verantwortung für den Bestand der Regierung offenbar schwerer als die eigenen Zweifel am Rentenpaket. Wichtig sind ihr eine offene Debatte über die Zukunft der Rente und gerechte Entscheidungen, die auch junge Menschen berücksichtigen – eine Haltung, die aktuell in der teils hitzig geführten Rentendebatte mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Neuere Entwicklungen aus den letzten 48 Stunden zeigen, dass die Koalition das Rentenpaket trotz Widerständen durchzusetzen versucht und dass auch innerhalb der Unionsfraktion kritische Stimmen zu hören sind, was den ohnehin schon angespannten sozialen Frieden in Deutschland weiter belastet. Verschiedene Medien berichten von einer wachsenden Sorge über die langfristige Finanzierbarkeit des Rentensystems und die Notwendigkeit, bald über weitergehende strukturelle Reformen nachzudenken. Immer mehr Politiker fordern Transparenz und Ehrlichkeit in der Rentendiskussion.

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