Wer in dieser Zeit durch die Regale der Drogeriemärkte schlendert, merkt irgendwie: Es wird gekauft – und zwar nicht zu knapp. 2025 geht’s für die Schönheits- und Haushaltspflegeindustrie abermals bergauf: Satte 35,6 Milliarden Euro Umsatz – ein Plus von 2,9 Prozent – sprechen Bände. Einen nicht zu kleinen Teil trägt der deutsche Markt dazu bei; dort legen die Umsätze um 5,5 Prozent zu. Klassiker wie Hautcremes, Shampoos, Zahnpasten oder Waschmittel – Dinge des täglichen Überlebens, wenn man es überspitzt ausdrücken will. Besonders interessant: Haut- und Gesichtspflege sind die Stars, mit einem wachstumsstarken Sprung von über 11 Prozent. Auch bei den Waschmitteln gibt es Gewinner – etwa Produkte für Sporttextilien und Wolle, die um knapp 15 Prozent mehr absetzen, als im Jahr davor. Es überrascht kaum: Der Online-Handel dreht weiter auf, auch wenn Supermärkte und Drogerien weiterhin tonangebend bleiben.
Ganz so rosig sieht es im Ausland nicht aus. Exporte von hiesigen Pflegeprodukten gehen leicht zurück. Gründe? Hohe Kosten vor Ort, jede Menge Bürokratie (wer hätte das gedacht) und eine unsichere globale Lage. Das belastet, sagen die Firmen. So klagt die Mehrheit der befragten Unternehmer über einen wachsenden Regelungsdschungel – die Lust aufs Investieren hält sich offenbar in engen Grenzen. Und dann ist da noch die Politik, die sich – so die Stimme der Verbandschefs – stärker gegen Überregulierung auf EU-Ebene einsetzen müsste.
Am Ende bleibt, trotz aller Stolpersteine, eine Industrie, die in Krisenzeiten nicht schlappmacht. Über 1.000 kleine und mittelgroße Unternehmen plus rund 60 größere Akteure sichern mehr als 170.000 Jobs. Auch 2026 lacht die Branche, wenn auch etwas verhaltener – Schätzungen zufolge steigt der Umsatz dann noch um 1,5 Prozent. Rückschläge und Bürokratiefallen hin oder her: Wer tagtäglich für saubere Wäsche und strahlende Haut sorgt, ist offenbar krisenresistent.
Die Kosmetik- und Haushaltswarenbranche behauptet sich einmal mehr als eine der wenigen Wachstumsbranchen in Deutschland. Trotz konjunktureller Unsicherheiten, regulatorischer Hürden und sinkender Exporte gelingt es, sowohl auf dem Heimatmarkt als auch durch Onlinekanäle die Umsätze zu steigern. Auffällig ist der Trend zu Produkten, die das äußere Erscheinungsbild stärken – gerade in unsicheren Zeiten suchen Menschen offenbar Halt im Alltag, auch in scheinbar banalen Dingen wie Creme, Shampoo oder Weichspüler. Ergänzend zeigt eine aktuelle Analyse, dass auch Nachhaltigkeit und Naturkosmetik weiter zulegen, insbesondere in städtischen Regionen und bei jüngeren Zielgruppen. Onlineboom und der Fokus auf Wellness laufen parallel zu einem wachsenden Interesse an umweltfreundlichen Produktalternativen, wie Berichte auf t3n.de und krautreporter.de bestätigen. Brancheninsider blicken jedoch aufgrund bürokratischer Überlastung und geopolitischer Unsicherheit vorsichtig in die Zukunft, fordern aber Innovationen und politische Weichenstellungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit auf dem Heimatmarkt.