Claus Weselsky: Mangelnde Bahnpolitik begünstigt AfD-Aufschwung

Ex-GDL-Chef Claus Weselsky macht die schlechte Entwicklung der Deutschen Bahn und die verfehlte Verkehrspolitik mitverantwortlich für den Erfolg der AfD.

09.09.25 12:56 Uhr | 4 mal gelesen

Claus Weselsky, der frühere Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, kritisierte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass die AfD politische Versäumnisse bei der Deutschen Bahn geschickt für eigene Zwecke instrumentalisiere. Aus seiner Sicht habe die Politik seit Jahrzehnten ihre Kontroll- und Führungsaufgaben im Verkehrswesen vernachlässigt, was nun Unzufriedenheit bei der Bevölkerung schüre, von der die AfD profitiere. Auch innerhalb der CDU, seiner eigenen Partei, bemängelt Weselsky einen mangelhaften Umgang mit Bahnthemen, der nun dringend verbessert werden müsse.

Darüber hinaus sprach Weselsky den geringen Anteil von Ostdeutschen in führenden Positionen an und führte dies auf Nachteile in der Nachwendezeit und mangelnde Förderung ostdeutscher Talente zurück.

Weselsky warnt vor den politischen Konsequenzen der Bahnkrise und sieht darin einen Auslöser für den Erfolg rechtspopulistischer Parteien wie der AfD. Nach aktuellen Berichten diskutieren Medien wie Die Zeit, Süddeutsche Zeitung und Der Spiegel die Schwächen im Management der Deutschen Bahn, die Sparmaßnahmen, Personalmangel und den schleppenden Netzausbau umfassen. Viele Artikel beleuchten zudem die anhaltende Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr, die Themen wie Streiks, Verspätungen und Preiserhöhungen dominieren und zum Vertrauensverlust in Politik und Unternehmen beitragen. Die Unzufriedenheit nimmt laut Umfragen immer weiter zu, während die Bundesregierung neue Maßnahmen zur Sanierung und Modernisierung der Bahn auf den Weg bringen will.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Im Beitrag der Süddeutschen Zeitung vom 7. Juni 2024 wird berichtet, dass die Deutsche Bahn vor massiven Herausforderungen wie Infrastrukturmängeln, Verspätungen und dem geplanten 'Jahrhundertsanierungsprogramm' steht; der Artikel beleuchtet auch die Sorgen der Bahnreisenden angesichts weiterer Streiks. Die Bundesregierung plant Milliardeninvestitionen und setzt auf Sanierung, doch laut Kritikern fehlt es noch an Transparenz und Strategie, wodurch die Unzufriedenheit in der Bevölkerung weiter anwächst. Die von der Opposition geforderten Reformen würden das Unternehmen grundlegend umstrukturieren, doch noch herrscht Unsicherheit über deren Umsetzung. Quelle: Süddeutsche Zeitung

2. Die Zeit hat am 7. Juni 2024 über aktuelle Bahnstreiks berichtet und Hintergründe zum Bahnmanagement geliefert. Der Artikel analysiert das Missmanagement bei der Bahn, das zu einem Vertrauensverlust bei den Fahrgästen geführt hat, insbesondere durch wiederholte Verspätungen, Personalmangel und Sanierungsstau. Die Bundesregierung steht unter Handlungsdruck, sowohl kurzfristige Lösungen für die Pendler als auch langfristige Strategien zur Modernisierung der Bahn vorzulegen. Quelle: Die Zeit

3. Der Spiegel veröffentlichte am 6. Juni 2024 eine Analyse zur gesellschaftlichen Unzufriedenheit mit der Bahn. Das Magazin zeigt, wie Versäumnisse in der Verkehrspolitik und das anhaltende Bahn-Chaos die Glaubwürdigkeit der Politik beschädigen und das Vertrauen der Menschen erschüttern. Im Fokus steht dabei auch die Tatsache, dass rechtspopulistische Parteien die Unsicherheit geschickt für eigene Zwecke nutzen. Quelle: Der Spiegel

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