Laut einer aktuellen Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Consult im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums sind in der deutschen Automobilindustrie seit 2019 bereits rund 55.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Bis zum Jahr 2030 könnten zusätzlich etwa 90.000 weitere Jobs wegfallen, wie im "Handelsblatt" (Ausgabe vom Mittwoch) berichtet wird. Die Wissenschaftler analysierten hierfür sowohl Hersteller, Zulieferbetriebe als auch angrenzende Wirtschaftsbereiche. Aktuell sind laut IW etwa 1,2 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt, während zukunftsweisende Arbeitsfelder wie Elektrifizierung, Automatisierung und digitale Vernetzung bislang nur 182.000 Angestellte zählen.
Noch bis Ende dieses Jahres könnten bundesweit 18.000 Jobs verloren gehen, im Verlauf bis 2030 insgesamt etwa 98.000. Im Gegenzug werden lediglich rund 5.600 neue Stellen in innovativen Bereichen erwartet. Hanno Kempermann, Ökonom beim IW, hebt die große Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios hervor und warnt vor gravierenden Auswirkungen, insbesondere für ohnehin schon wirtschaftlich geschwächte Regionen.
Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft verdeutlicht, dass der Strukturwandel und die Digitalisierung in der Automobilbranche tiefgreifende Auswirkungen auf Beschäftigung und regionale Wirtschaft haben werden. Trotz klarer Nachfrage nach Elektroautos und steigender Investitionen in Autotechnologie bleiben die Jobverluste aufgrund schrumpfender Produktionsbereiche traditioneller Fahrzeuge deutlich spürbar. Zusätzlich verschärfen internationale Konkurrenz, Lieferengpässe und schwankende Absatzmärkte den Wandel. Laut aktuellen Medienquellen wird auch über staatliche Unterstützung, Qualifizierungsmaßnahmen und notwendige Industriepolitiken diskutiert, um die Transformation sozial abzufedern und neue Arbeitsfelder zu schaffen. Es gibt Initiativen wie Transformationsfonds oder Weiterbildungsprogramme, die den Wandel begleiten sollen. Diskussionen um die Absicherung von Zulieferern und kleine mittelständische Unternehmen prägen weiterhin die Berichterstattung.