Deutsche Bahn: Frischer Wind im Vorstand – Wechsel und neue Gesichter

Der Vorstand der Bahn steht vor einem großen Umbruch – Neuerungen und personelle Überraschungen.

heute 16:03 Uhr | 43 mal gelesen

Manchmal fragt man sich schon, warum ausgerechnet inmitten eines Krisenwinters so viel Bewegung in die Spitze der Deutschen Bahn kommt. Laut „Süddeutscher Zeitung“ hat jedenfalls der Personalausschuss kürzlich den Weg frei gemacht für zwei bemerkenswerte Personalien, die Bahnchefin Evelyn Palla vorschlägt: Karin Dohm, zuvor bei Hornbach und nur kurz bei Conti, wird wohl den Finanzposten übernehmen. Dass sie nach wenigen Wochen bei Continental wieder von Bord ging – das wirft Fragen auf, aber offenbar sehen die Bahnlenker in ihr eine wichtige Kraft für die kommenden Jahre.

Parallel will Palla einen für Kenner wenig überraschenden Schritt gehen: Harmen van Zijderveld, bislang bei DB Regio für die Schiene zuständig, soll die Leitung der Regionaltochter übernehmen und würde so quasi direkt ihren eigenen Stuhl beerben. Noch fehlt das Votum des Aufsichtsrates, doch niemand rechnet mit Gegenwind – Ende Oktober wird es wohl offiziell.

Hinter den Kulissen brodelt es unterdessen weiter: Sigrid Nikutta, Vorstand der Frachttochter DB Cargo, scheint vor dem Abgang zu stehen. Ein Gutachten bescheinigt ihrem Sanierungsplan wenig Chancen, und auch der Rückhalt der Belegschaft – die EVG rief unlängst offen zu ihrem Rauswurf auf – ist dahin. Noch ist kein Nachfolger entschieden, doch Gerüchte um einen Restrukturierungsexperten machen die Runde. Evelyn Palla will die Bahn ohnehin 'komplett umkrempeln', wie sie es ausdrückt. Die Ansage ist klar – aber ob neue Köpfe wirklich neue Wege bringen, bleibt wie so oft abzuwarten.

Die Deutsche Bahn steht unter Führung von Evelyn Palla vor einer personellen Neuausrichtung im Vorstand: Karin Dohm, seit kurzem erst bei Conti, wird voraussichtlich Finanzvorständin; Harmen van Zijderveld rückt an die Spitze von DB Regio. Die Entlassung von Sigrid Nikutta als DB Cargo-Chefin scheint fast sicher, nachdem Beratungsfirmen ihr Sanierungskonzept als untauglich verurteilten und der Rückhalt in der Belegschaft schwand. Noch ist offen, wer den wichtigen Frachtbereich künftig lenkt – ein externer Sanierer ist im Gespräch. Palla setzt auf radikale Erneuerung und einen vollständigen Neuanfang für das Unternehmen.

Ergänzend zur aktuellen Berichterstattung zeigen Recherchen, dass die Bahn aktuell von mehreren Seiten unter erheblichem Druck steht: Kunden klagen über Verspätungen und Infrastrukturprobleme, während der Bund als Eigentümer zügige Reformen fordert. Zeitgleich gibt es Pläne zur massiven Digitalisierung und zur Beschleunigung der Verkehrswende, was zusätzliche Herausforderungen für die neue Führungsstruktur bedeutet. Die Personalentscheidungen werden daher auch als Signal für einen grundlegenden Transformationsprozess der Bahn gesehen.

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