Rentenbeginn: Berater von Klingbeil schlägt neue Kopplung an Beitragsjahre vor

Jens Südekum, Wirtschaftsprofessor und Berater von SPD-Chef Lars Klingbeil, möchte den Startzeitpunkt für die Rente künftig nicht mehr fix an ein bestimmtes Lebensalter knüpfen, sondern an die konkret geleistete Anzahl an Beitragsjahren. Die aktuelle Debatte bekommt damit einen neuen Dreh.

heute 08:31 Uhr | 42 mal gelesen

Manchmal fragt man sich, weshalb das Renteneintrittsalter eigentlich für alle gleich sein sollte – unabhängig davon, wann jemand ins Arbeitsleben eingestiegen ist. Für Jens Südekum, Ökonom und Professor in Düsseldorf, steht fest: Eine sture Altersmarke hilft niemandem. "Die Lebensarbeitszeit ist doch der entscheidende Punkt – und genau da sollten wir ansetzen, um das Sicherungsniveau der Rente aufrechtzuerhalten, sonst steuern wir sehenden Auges in eine Schieflage", erläutert Südekum in der "Bild am Sonntag". Besonders absurd sei, so der Wirtschaftswissenschaftler, dass Menschen, die früh zu arbeiten anfangen, dadurch länger einzahlen, aber nach der klassischen Regel dennoch erst mit 67 oder bald gar 70 Jahren in Rente gehen dürfen. "Mehr Beitragsjahre sollten früheren Rentenzugang ermöglichen – das ist einfach fairer", argumentiert er. In all das mischt sich der Schatten des demografischen Wandels: Südekum warnt, dass die enormen Belastungen auf die Rentenkasse erst mit dem Eintritt der Babyboomer anrollen. Und ja, manchmal klingt die Sehnsucht nach neuen Lösungen beinahe ratlos: "Da führt kein Weg an einer großen Rentenreform vorbei."

Jens Südekum schlägt vor, das Renteneintrittsalter an individuell geleistete Beitragsjahre statt an eine feste Altersgrenze zu knüpfen, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen – vor allem für jene, die früh ins Erwerbsleben einsteigen. Die aktuelle finanzielle Stabilität der Rentenkasse gerät durch die demografische Entwicklung unter Druck, da mit dem Renteneintritt der Babyboomer-Generation hohe Kosten auf das System zukommen. Nach neuesten Medienrecherchen (Stand: Juni 2024) gibt es breite Diskussion in Wissenschaft und Politik um nachhaltige Konzepte; so fordern manche eine Flexi-Rente, andere schlagen ergänzende kapitalgedeckte Bausteine oder stärkere steuerliche Zuschüsse vor, um die gesetzliche Rente zukunftsfest zu machen. Experten warnen allerdings, dass unabhängig vom gewählten Modell ein Generationenkonflikt droht, wenn die Weichen nicht rechtzeitig gestellt werden. Ergänzend dazu wird in aktuellen Artikeln diskutiert, wie Lösungen wie eine Stärkung privater Altersvorsorge oder eine Zuwanderungspolitik in den Arbeitsmarkt Einfluss auf die Rente haben könnten.

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