Deutsche Bank: Ausländische Investoren bleiben Deutschland treu

Trotz mancher Sorgen um Reformbedarf hält das internationale Interesse an deutschen Investitionen laut CEO Christian Sewing unvermindert an.

19.11.25 22:52 Uhr | 32 mal gelesen

Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, hat im Gespräch mit dem "Handelsblatt" betont, dass Investoren aus dem Ausland weiterhin ein starkes Auge auf Deutschland werfen. "Natürlich stehen weitere Veränderungen und Reformen an, aber das Interesse von außerhalb ist beeindruckend hoch", so Sewing recht nüchtern, fast ein wenig verwundert. Gerade befinde sich die Bank in intensiven Verhandlungen mit einem Nicht-EU-Investor, der bereit sei, mehr als eine Milliarde Euro für einen Investitionsfonds mit Zielrichtung Deutschland bereitzustellen – eine Summe, die man nicht alle Tage hört. Besonders auffällig: Ausländische Unternehmen beurteilen, was sich hierzulande verändert, häufig optimistischer als viele Deutsche selbst. Das spreche, so Sewing, für die Chance auf spürbares Wachstum, vor allem ab 2026. Beim Thema Rente zeigte sich Sewing differenziert: Eine langfristig tragfähige Lösung müsse spätestens ab 2031 stehen, die Generationengerechtigkeit auch mitdenkt. Und an die aktuelle Rentendebatte im Bundestag knüpft er an, mit dem Verweis, die Einwände junger Unionsabgeordneter seien "inhaltlich nicht ganz verkehrt" – ein bemerkenswert diplomatischer Satz.

Sewing sieht den deutschen Wirtschaftsstandort weiterhin als attraktiv für externe Investoren – insbesondere angesichts laufender Gespräche mit internationalem Kapital, das in zukunftsorientierte Fonds fließen soll. Trotz interner Zweifel über die Reformfähigkeit im Land signalisiert die Außenwahrnehmung offenbar mehr Optimismus als manche Schlagzeile es glauben lässt. Im Kontext der Rentendiskussion fordert Sewing einen schon baldigen Kurswechsel zugunsten tragfähiger, generationenübergreifender Lösungen. Zusätzlich findet sich in aktuellen Medien, dass die Auslandsinvestitionen aufgrund politischer Stabilität und Innovationspotenzial steigen, trotz inflationsbedingter Risiken (vgl. taz, 2024). Zugleich beleuchten deutsche Medien die Unsicherheit unter Inlandsinvestoren wegen bürokratischer Hemmnisse sowie fehlender Vision bei der Energiewende, wodurch das Bild differenzierter wird (vgl. Süddeutsche Zeitung, 2024). Die Rentenreform selbst wird momentan parteiübergreifend kritisch unter die Lupe genommen – inklusive hitziger Debatten über Generationengerechtigkeit und Finanzierung (vgl. Zeit Online, 2024).

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