Beim Thema Krypto will sich die Deutsche Börse offenbar nicht auf ihren Erfolgen in Europa ausruhen – zumindest nicht, wenn es nach Carlo Kölzer geht. Der Manager, seit 2024 Leiter des Digitalgeschäfts und quasi das neue Gesicht der Krypto-Aktivitäten des Konzerns, wurde jüngst im 'Handelsblatt' mit aufhorchenden Worten zitiert. Er schaue sich gezielt in den USA nach Partnern um, schließlich fehle es der Börse bislang an amerikanischen Lizenzen und damit an lokalem Zugang.
Idealerweise solle es ein Akteur werden, der nicht nur tief im US-Markt verwurzelt ist, sondern auch offen für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Kölzer schränkt ein: Ganz so einfach werde das nicht. Die Szene in Amerika strotze derzeit vor Selbstbewusstsein – fast schon so, als hätten viele Kryptounternehmen kein Bedürfnis nach externen Allianzen. Was die Sache, gelinde gesagt, komplizierter macht. Seit seinem Wechsel nach New York versucht Kölzer, von dort aus den digitalen Arm der Deutschen Börse zu stärken.
Interessant: Er glaubt nicht nur an einen Boom von Bitcoin & Co., sondern sieht auch Stablecoins und elektronische Wertpapiere als Trendthemen am Horizont. Nur – ob und wann gerade die klassischen Bankkunden in diese neuen digitalen Sphären wechseln, stehe noch völlig in den Sternen. Dennoch, so der Tenor: Wer jetzt aufgestellt ist, muss später nicht hinterherlaufen. Genau das scheint die Strategie der Börse zu sein.
Die Deutsche Börse möchte ihr Krypto-Engagement über Europa hinaus ausweiten und sucht in den USA gezielt nach passenden Partnern, um ihre Marktzugänge zu diversifizieren und Lizenzen zu erhalten. Carlo Kölzer, seit 2024 Chef des digitalen Geschäfts, sieht besondere Zukunftspotenziale in Stablecoins und digitalen Wertpapieren, betont aber zugleich, dass die Bereitschaft amerikanischer Kryptofirmen zur Kooperation begrenzt ist. Laut aktuellen Berichten in der SZ und FAZ verfolgt die Deutsche Börse generell einen strategischen Ausbau digitaler Finanzprodukte und prüft angesichts der zunehmenden Regulierung in Europa den Aufbau resilienter Partnernetzwerke in globalen Schlüsselmärkten. Hinzu kommt: Der jüngste Vorstoß der EU zur MiCA-Regulierung für Kryptowerte wird von Marktteilnehmern als sowohl Chance als auch Herausforderung betrachtet, weil er Standards setzt, aber auch Anpassungsdruck erzeugt. Auch laut Analysen auf dw.com wächst die Konkurrenz durch US-Börsen und asiatische Handelsplätze, was den Druck auf europäische Anbieter – die Deutsche Börse eingeschlossen – erhöht, um international konkurrenzfähig zu bleiben.