BSW-intern: Wolf stützt Wagenknecht im Führungsstreit

BSW-Politikerin Katja Wolf bezieht klar Position im parteiinternen Machtgerangel – und plädiert offen für einen Verbleib von Sahra Wagenknecht an der Spitze der jungen Bewegung.

heute 18:45 Uhr | 32 mal gelesen

Es knistert im BSW. Und mittendrin, auf einer Tagung des Tagesspiegels, legt Katja Wolf kaum versteckt ihre Karten auf den Tisch: Einen anderen als Wagenknecht an der Spitze der Partei mag sie sich für die kommenden Jahre kaum vorstellen. "Eine junge Partei braucht jemanden, an dem sie sich festhalten kann – einen, der Wellen aushält," sagt sie, fast schon wie im Plauderton. Menschen anzusprechen, das stecke Wagenknecht einfach im Blut. Für sich selbst winkt Wolf ab: Die Verantwortung, die sie in Thüringen trägt, reiche für mindestens zwei Leben, findet sie. Zu sehr, das gibt sie offen zu, brennen ihr die drängenden Themen ihrer Heimat unter den Nägeln. Jeden Tag bringt sie das an den Rand der Erschöpfung, aber sie sitzt fest auf ihrem Stuhl – zu viel Bundespolitik kommt für sie nicht infrage. Und ja, es rappelt gewaltig in der neuen Partei: Geburtsschmerzen, Wachstumsschmerzen, fast schon ein bisschen pubertierendes Verhalten, wie Wolf schmunzelnd einräumt. Allerdings bleibt sie erstaunlich entspannt. Nach dem Durcheinander kommt irgendwann schon wieder die Ordnung, vermutet sie. Ein Nebensatz lässt aufhorchen: Über eine automatische Ablehnung von AfD-Anträgen im Landtag will Wolf nicht reden. Sie plädiert – gegen das Mainstream-Dogma – für eine differenzierte Haltung: Wenn ein Antrag sinnvoll sei, könne man auch mal zustimmen. Vorsicht, ja, aber bloß nicht in Schablonen denken, betont sie. Nicht gerade eine Zustimmung zum politischen Einheitsbrei.

Katja Wolf, Thüringens stellvertretende Ministerpräsidentin und prominente Stimme des BSW, hat sich offen hinter Sahra Wagenknecht gestellt und sie als unverzichtbaren Anker für die noch junge Partei bezeichnet. Wolf betont, dass sie ihre hauptsächliche Verantwortung in Thüringen sehe und deshalb keine Ambitionen auf Positionen im Bundesvorstand hege. Sie bekräftigt zudem ihre Haltung, Anträge der AfD im Landtag nicht pauschal abzulehnen – ein Standpunkt, der kontrovers diskutiert wird und die vielfältigen internen Debatten der Partei widerspiegelt. Darüber hinaus ist der Führungsstreit bei BSW ein Symptom für die schwierige Phase, in welcher neue politische Bewegungen zwischen rasanter Entwicklung und interner Unsicherheit schwanken. Laut Recherchen der letzten 48 Stunden, scheint die Debatte um die Wagenknecht-Partei und deren Abgrenzung nach rechts sowie ihre künftige Ausrichtung weiterhin Schlagzeilen zu machen. Auch werden die Herausforderungen betont, mit denen neue Parteien konfrontiert werden, wenn sie sich zwischen Prinzipientreue und Pragmatismus bewegen.

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