Wie der 'Spiegel' berichtet, könnten die gegenwärtigen CO2-Vorgaben die Bilanzen der europäischen Autobauer massiv ins Minus treiben. Laut Kearney-Partner Wulf Stolle verliert die Branche nicht nur auf dem chinesischen Markt an Boden, weil sie dort bei Elektroautos zurückhängt – auch US-Zölle unter Trump seien eine weitere Belastung. Damit wächst für Firmen wie VW, BMW, Mercedes, aber auch für Stellantis und Renault die Abhängigkeit vom europäischen Absatz, wobei die EU-Flottengrenzwerte sie zeitgleich unter enormen Kostendruck setzen. Kearney prognostiziert auf Basis aktueller Zahlen, dass sich die durchschnittlichen Gewinnmargen der Branchengrößen bis 2030 von derzeit 5,5 Prozent auf teils minus 2,9 Prozent verschlechtern könnten, sofern keine Kurskorrektur erfolgt. Angesichts dessen sucht die EU-Kommission derzeit nach Ausnahmen etwa für Plug-in-Hybride – das endgültige Urteil steht aus. Doch hilft das wirklich? Wulf Stolle glaubt nicht daran: Zwar könnten temporäre Ausnahmen den Niedergang verzögern, der Übergang zu E-Autos aber bleibe ein fundamentaler Einschnitt. Die langjährige Spezialisierung auf Verbrennertechnik verliert rapide an Bedeutung – stattdessen dominieren plötzlich Know-how in Batterietechnologie und Software das Feld, wo gerade chinesische Hersteller deutlich vorangehen. Die aktuellen Flottengrenzwerte, zentral im Fit-for-55-Programm und wegen der internationalen Klimaziele ohnehin kompromisslos, lassen wenig Spielraum. Erst kürzlich hat außerdem der Internationale Gerichtshof klargestellt, dass Staaten bei Nichterfüllung der Klimaziele haften.
Die Kearney-Studie mahnt: Die europäischen Autohersteller stehen vor einem möglichen Abstieg, weil CO2-Regeln, internationale Konkurrenz und der forschende Druck hin zur Elektromobilität ihre Geschäftsmodelle unterminieren. Während die EU-Kommission über befristete Ausnahmen beim Verbrenner-Aus nachdenkt, verstärken sich ohnehin die Herausforderungen – sowohl was Margendruck als auch Technologiedefizite gegenüber asiatischen Anbietern angeht. Zudem verschärfen US-Zölle und geopolitische Spannungen die Probleme. Laut weiteren aktuellen Medienberichten ist die Lage volatil: Laut 'FAZ' plant die Bundesregierung kurzfristig steuerliche Entlastungen für E-Autos, um die Markteinführung zu stützen; 'Spiegel' berichtet von einer branchenweiten Sorge vor weiteren Arbeitsplatzabbau und Innovationsdefiziten, während 'Süddeutsche Zeitung' darauf hinweist, dass kleinere Hersteller in Europa besonders unter den strengeren Flottenzielen leiden. Weiterhin ist bemerkenswert, dass laut Taz vermehrt Ausrüster und Zulieferer durch die einseitige Konzentration auf E-Mobilität in Bedrängnis geraten. In China steigen die Marktanteile chinesischer E-Auto-Marken kontinuierlich an, während die Akzeptanz von E-Autos in Europa zuletzt stagniert.