Mit ihrer neuen fünfteiligen Doku-Serie bringt Franca Cerutti einen frischeren, mutigeren Blick auf das Thema Familientherapie. Im Zentrum stehen oft schmerzhafte, aber alltägliche Konflikte, wie das unausgesprochene Leiden nach einer Trennung oder der Druck konkurrierender Erwartungen in einer Familie. Die ARD setzt mit der Sendung bewusst Impulse für mehr Offenheit im Umgang mit Familienproblemen – ein Thema, das gesellschaftlich gern verdrängt wird. Neuere Studien zufolge haben in Deutschland laut einer Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie etwa 80 Prozent aller Haushalte schon einmal ernsthafte familiäre Spannungen erlebt; Bedarfe für Familien-Coachings und niedrigschwellige therapeutische Angebote haben während und nach der Corona-Pandemie spürbar zugenommen. Franca Cerutti nutzt dabei Methoden wie Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg und erlebnisorientierte Ansätze, deren Wirksamkeit in Familientherapien wissenschaftlich anerkannt ist. Die Serie tritt also zu einem Zeitpunkt an, an dem die öffentliche Debatte um psychische Gesundheit und familiären Zusammenhalt besonders aktuell ist. Interessant ist, dass sich gerade jüngere Zuschauer:innen – laut ARD-Medienforschung – zunehmend für solche Formate interessieren, die tabuisierte Themen aus dem Schatten holen.