Ehrlich gesagt ist es immer wieder erstaunlich, wie schwer wir es uns machen, Abfall einfach wertzuschätzen – ein seltsamer Satz, aber irgendwo steckt da ja Wahrheit drin. Unser gewohnter Umgang mit Ressourcen: nehmen, nutzen, wegwerfen. Das berühmt-berüchtigte lineare Wirtschaften also, das zwar seit Jahrzehnten als effizient gilt, aber uns spätestens jetzt die Rechnung präsentiert. EPEA hat sich schon viel früher auf den Weg gemacht, dieses Prinzip zu durchbrechen – mit einer Hartnäckigkeit, die beinahe an Sturheit grenzt. Seit 1987 – man stelle sich das mal vor, noch vor dem Mauerfall – basteln dort Tüftler und Vordenker aus unterschiedlichsten Disziplinen an der Frage, wie Wertstoff wieder Wertstoff werden kann.
Marcel Özer, Geschäftsführer für Cradle to Cradle Real Estate, bringt es auf den Punkt: „Das Festhalten am Alten ist der Klotz am Bein jeder nachhaltigen Entwicklung.“ Darum setzt EPEA gezielt auf das Cradle to Cradle-Prinzip – etwas, das ohnehin wie ein Schlagwort klingt, dahinter aber steckt die Idee, Materialien so zu designen, dass sie nach Gebrauch nicht zu Müll, sondern zum ‘Nährstoff’ für neue Produkte werden. Werfen wir einen Blick in ihr Portfolio: Unter anderem Häuser wie das „The Cradle“ in Düsseldorf, die Moringa-Immobilie in Hamburg oder die Entwicklung auf dem Roche Campus in Basel. Hier zeigt sich, dass Kreislaufwirtschaft keine Utopie bleiben muss, sondern im dicken Beton und in digitalen Gebäuderessourcenpässen (CircularityPassport Buildings) real werden kann. BIM, das sogenannte Building Information Modeling, wird dabei genutzt, um Umweltdaten ins Herz der Planung zu pflanzen.
Ein weiterer Dreh, der in der Branche aufmerksam macht: EPEA bringt zusammen mit Baden-Württemberg neue Sekundärrohstoffzentren an den Start. Hier landen keine achtlos entsorgten Bauteile, sondern Altmaterial fließt zurück ins System, wird recycelt, neu gedacht, vielleicht sogar besser als beim Erstbau. Übrigens: Der Circularity Champion Award wurde dieses Jahr erst zum zweiten Mal vergeben, aber hat jetzt schon eine Signalwirkung über die Baustellengrenzen hinaus. Von den ursprünglich 25 Kandidaten in fünf Kategorien wurden diesmal besonders die Ideen honoriert, die Kreislaufwirtschaft aus Nischenprojekt zu einer echten Systeminnovation machen.
Wer mehr will: Die offiziellen Informationen zum Award und zur Responsible Leadership Conference gibt es auf responsibleleadership.de. Und ja, ich frage mich manchmal, wann diese Ideen auch wirklich den Alltag der meisten erreichen – aber vielleicht ist das eben der Weg: Schritt für Schritt, Projekt für Projekt.
EPEA hat sich mit konsequenter Innovationskraft und der Verflechtung digitaler und analoger Methoden an die Spitze der Kreislaufwirtschaft gesetzt – das zeigt nicht zuletzt die Auszeichnung als Circularity Champion. Auffällig ist, wie EPEA auf verschiedene Ebenen wirkt: Neben der Beratung für zirkuläre Gebäudeentwicklung macht das Unternehmen mit digitalen Gebäuderessourcenpässen (CircularityPassport Buildings) den Zusammenhang von Daten, Design und Ressourcennutzung transparent und praktisch. Mit aktuellen Projekten – etwa den neuen Sekundärrohstoffzentren in Baden-Württemberg – werden Ansätze geschaffen, Abbruchmaterial effizient in Neubauprojekte zurückzuführen. In der Fachpresse wird zunehmend diskutiert, dass solche Modelle als Blaupause für Gesamtbranchen dienen können. Neue Impulse zeigen zudem, dass Circular Economy auch in anderen Sektoren, etwa bei Fashion oder Elektronik, an Fahrt aufnimmt. Jüngste Nachrichten in den Medien heben hervor, dass die Herausforderungen aber nicht weniger werden: Gesetzliche Rahmenbedingungen, mangelnde Standards und die langsame Umstellung von linearem auf zirkuläres Denken bleiben große Aufgaben. Dennoch: Unternehmen wie EPEA belegen, dass ein Umbruch in Richtung echter Kreislaufwirtschaft nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich attraktiv ist – und immer mehr Akteure ziehen nach.