Erbschaft- und Schenkungsteuer auf Rekordstand in Deutschland

Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland einen neuen Höchstwert bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer: Insgesamt wurden 13,3 Milliarden Euro festgesetzt.

03.09.25 08:26 Uhr | 3 mal gelesen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sind die Erbschaft- und Schenkungsteuer im Jahr 2024 deutlich angestiegen und haben ein neues Rekordniveau von 13,3 Milliarden Euro erreicht, was einem Anstieg von 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Löwenanteil entfiel mit 8,5 Milliarden Euro auf Erbschaften, was einem Plus von 9,5 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Ein starker Anstieg zeigte sich zudem bei der Schenkungsteuer, die mit 4,8 Milliarden Euro ein neues Allzeithoch erreichte (17,8 Prozent mehr als im Vorjahr). Seit 2019 steigt die Schenkungsteuer kontinuierlich an und hat sich seit 2021 mehr als verdoppelt. Insgesamt wurden Vermögenswerte in Höhe von 113,2 Milliarden Euro durch Erbschaften und Schenkungen übertragen, was allerdings 6,8 Prozent weniger ist als im Vorjahr. Weniger übertragen wurden unter anderem Unternehmensbeteiligungen und Betriebsvermögen sowie Großübertragungen über 26 Millionen Euro. Demgegenüber stieg der Wert übertragener Immobilien sowie anderer liquider Vermögenswerte und landwirtschaftlicher Flächen. Das steuerlich angerechnete Erbvermögen nahm 2024 um knapp fünf Prozent zu. Schenkungen und insbesondere Großübertragungen fielen dagegen deutlich niedriger aus als im Jahr zuvor.

Die im Jahr 2024 in Deutschland festgesetzten Erbschaft- und Schenkungsteuer erreichten mit 13,3 Milliarden Euro einen Höchstwert; maßgeblichen Anteil hatten sowohl Erbschaften als auch Schenkungen, wobei letztere seit Jahren an Bedeutung gewinnen. Besonders auffällig ist ein Rückgang bei den Großübertragungen von Betriebsvermögen – ein Trend, der mit steuerlichen Rahmenbedingungen und wirtschaftlicher Unsicherheit erklärt werden kann. Im europäischen Kontext bleibt die deutsche Erbschaftsteuer insbesondere für vermögende Erblasser und Unternehmen ein politischer Zankapfel: Während manche Parteien für höhere Besteuerung plädieren, fordern Wirtschaftsverbände Entlastungen. Medien berichten aktuell weiter von einer wachsenden Verunsicherung im Mittelstand und Debatten um mögliche Steuerreformen, insbesondere im Hinblick auf die hohe Belastung von Unternehmensnachfolgen. Auch wird die Rolle von Immobilienbewertungen und deren Auswirkungen auf die Steuerhöhe hervorgehoben. Insgesamt unterstreicht der Trend, wie tiefgreifend demografischer Wandel, steigende Immobilienpreise und neue gesetzliche Regelungen das Erbschafts- und Schenkungssteueraufkommen beeinflussen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

In einem ausführlichen Beitrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird untersucht, wie Unternehmensnachfolgen in Familienbetrieben durch die aktuellen steuerlichen Regelungen erschwert werden; Experten fordern Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über politische Debatten zur Erbschaftsteuer: Insbesondere Grünen- und SPD-Politiker sprechen sich für eine gerechtere Verteilung und Verschärfung der Steuer im oberen Vermögenssegment aus, während Wirtschaftsverbände vor einer Überbelastung warnen (Quelle: Süddeutsche).

Der Spiegel beleuchtet die steigenden Immobilienbewertungen als Steuerfaktor: Experten warnen, dass Eigentümer von Grundstücken und Wohnungen künftig deutlich höhere Belastungen tragen könnten, falls keine Anpassung der Freibeträge erfolgt (Quelle: Spiegel).

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