Die Warnungen vor einer gefährlichen Abhängigkeit der europäischen Arzneimittelproduktion von China und Indien nehmen deutlich zu. EuroAPI und andere Akteure der Branche erinnern daran, wie dünn das sprichwörtliche Eis ist, auf dem Europas Arzneimittelversorgung derzeit steht – etwa bei Lieferschwierigkeiten, politischen Spannungen oder im Fall plötzlicher Exportstopps, wie sie im Zuge der Covid-19-Pandemie mehrfach vorkamen. Neuere EU-Initiativen setzen daher auf strategische Vorräte, gezielte Subventionen für europäische Produzenten sowie ein deutlich schärferes Monitoring von Risiken in internationalen Lieferketten. Die Problematik zeigt sich auch beim jüngsten Ampel-Streit um das geplante Medizinforschungsgesetz, das mehr Innovationskraft und Produktion zurück nach Deutschland holen, aber gleichzeitig auch die Wettbewerbsfähigkeit wahren soll. Zugleich drängen Gesundheitsverbände und Teile der Bevölkerung auf mehr Transparenz über die Herkunft der Medikamente und auf ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Viele Politiker sehen europäische Eigenständigkeit im Pharmabereich inzwischen nicht nur als Wirtschaftsfaktor, sondern als Teil der Daseinsvorsorge und als Garant für Versorgungssicherheit.