Banaszak: Mehr Freiraum für Grüne im Wahlkampf – und ein Plädoyer für Streitkultur

Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen wirbt Grünen-Chef Felix Banaszak für mehr Lockerheit beim Umgang mit parteiinternen Differenzen und fordert Raum für eigenständige Profile.

03.11.25 17:06 Uhr | 32 mal gelesen

Dass die Grünen mal wieder mitten in der Debatte um ihren Kurs stecken, ist keineswegs ungewöhnlich – manchmal frage ich mich selbst, ob das nicht zum Markenkern der Partei gehört. Felix Banaszak, der aktuelle Co-Vorsitzende, hat gegenüber der 'Welt' betont, dass jeder grüne Wahlkämpfer für die eigene Region arbeite und dafür 'Beinfreiheit' brauche; nicht zuletzt, weil man Verantwortung vor Ort übernimmt, nicht gegenüber Parteikollegen in anderen Bundesländern. Kurz gesagt: Weniger Angst vor innerparteilichen Vorstößen, ein wenig mehr Durchatmen im Streitfall. In unsicheren Zeiten suchen viele Menschen nach Halt – davon ist Banaszak überzeugt. So müsse die Partei beides bieten: Orientierung und die Lust am Diskurs. Für ihn sei es kein Problem, dass es mehrere Sichtweisen gibt; vielmehr sieht er darin eine Chance, klüger zu werden, vorausgesetzt, man geht offen und mit einer gewissen Neugier aufeinander zu. Übrigens, dieser Wunsch nach Streitkultur ist kein Selbstzweck: Gerade heute, wo überspitzte Debatten eher die Regel als die Ausnahme sind, ist gegenseitiges Zuhören schon eine kleine Revolution.

Felix Banaszak, einer der Köpfe der Grünen, plädiert vor den kommenden Landtagswahlen für größere Autonomie der Landesverbände. Er betont die Notwendigkeit, innerparteiliche Konflikte entspannt zu betrachten und die Vielfalt an Meinungen nicht zu scheuen – im Gegenteil: Der offene Diskurs soll als Stärke begriffen werden, insbesondere in einer Zeit, in der viele Wähler nach klarer Orientierung verlangen. Recherchen in aktuellen Medien zeigen, dass die Grünen angesichts schwankender Umfragewerte und wachsender Polarisierung in vielen Bundesländern auf teils stark abweichende Strategien setzen. In Nordrhein-Westfalen etwa wird das Profil in sozialen Fragen gestärkt, während in Ostdeutschland der klimapolitische Fokus neu justiert wird – das sorgt produktiv für Reibung, aber gelegentlich auch für Verwunderung bei der Basis. Nationale wie regionale Medien berichten, dass die Parteiführung den Wettbewerb der Ideen bewusst zulässt, um unterschiedliche Bedürfnisse der Wählerinnen und Wähler ernst zu nehmen. Einen besonderen Akzent setzen die Grünen derzeit neben den sozialen Themen auf Klima und Migration; das Ziel bleibt: Orientierung und Innovationskraft zeigen, allerdings ohne die berüchtigte grüne Selbstzerfleischung. Aktuelle Pressestimmen unterstreichen: Die Partei muss angesichts des schärferen Tons im öffentlichen Diskurs nicht nur thematisch, sondern auch in ihrem Umgang nach innen experimentierfreudig bleiben.

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