Am Mittwoch verkündete die US-Zentralbank eine erneute Zinssenkung – eine Nachricht, die zwar wenig überraschte, aber dennoch nicht ohne Kontroversen blieb. Von den insgesamt zwölf stimmberechtigten Mitgliedern unterstützten zehn den Schritt. Fed-Chef Jerome Powell war dabei auf der Seite der Mehrheit, während Stephen Miran für eine deutlich stärkere Senkung plädierte und Jeffrey Schmid sogar eine Zinspause favorisierte.
Nach Angaben der Fed bewegt sich die US-Wirtschaft weiter im Rahmen eines moderaten Wachstums. Allerdings verlangsamt sich der Aufbau neuer Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote ist geringfügig gestiegen, was aber nach wie vor als robust gilt. Parallel dazu verharrt die Inflation zwar auf höherem Niveau, ist aber in letzter Zeit weiter gestiegen.
Die Fed bleibt offen für Kurskorrekturen, sollten sich neue Risiken fürs Erreichen ihrer Ziele zeigen – und gibt sich in ihrer Mitteilung betont aufmerksam für Entwicklungen am Arbeitsmarkt, bei der Teuerung und auch hinsichtlich der künftigen Inflationserwartungen.
Erhöhte Zinsen sind als Mittel gegen steigende Preise ein zweischneidiges Schwert: Sie bremsen zwar oft die Inflation, schwächen aber zugleich die Konjunktur und können die Börsen drücken. Auf der anderen Seite drohen, bei zu niedrigen Zinsen, neue Inflationsschübe. Der Balanceakt bleibt heikel.
Die Federal Reserve hat zum wiederholten Mal den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,0 Prozent gesenkt. Diese Entscheidung war zwar erwartet worden, stieß jedoch nicht auf volle Zustimmung aller Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss: Zwei sprachen sich für andere Maßnahmen aus. Während die Fed einerseits angesichts moderater Wachstumszahlen und einer weiterhin recht stabilen, aber leicht steigenden Arbeitslosigkeit vorsichtig agiert, verschärft die anhaltend hohe Inflation den Druck auf die Geldpolitik. Analysen aus aktuellen Wirtschaftsportalen betonen, dass Unsicherheiten rund um die Inflationsentwicklung und geopolitische Risiken eine vorsichtige Haltung der Zentralbank verstärken. Laut mehreren Expertenmeinungen bleibt unklar, wie viele weitere Zinssenkungen folgen – zumal diverse Indikatoren konjunkturelle Abkühlung nahelegen, aber eine Rückkehr zu Inflationszielen bislang aussteht.