Unter Berufung auf mehrere übereinstimmende Medienberichte steht fest: Rosneft Deutschland ist – zumindest fürs Erste – von den jüngsten US-Sanktionen ausgenommen worden. Brisant daran ist gar nicht unbedingt die Ausnahme selbst, sondern was alles drangeklebt hätte. Banken, bisher eng in die Geschäfte der PCK-Raffinerie in Schwedt verwoben, zogen sich laut Handelsblatt nach der Sanktionsankündigung quasi schlagartig zurück: Sie wollten offenbar kein Risiko eingehen. Hätte diese Ausnahme nicht gegriffen, wäre die Versorgungssicherheit ins Wanken geraten. Die PCK-Raffinerie ist quasi das Herzstück für große Teile Ostdeutschlands, versorgt nicht nur Städte wie Berlin, sondern auch den Flughafen BER. Einem informierten Kreis zufolge stand für die Bundesregierung mehr als nur ein paar Tage Sprit auf dem Spiel – bei einer Insolvenz hätte selbst die staatliche KfW nicht helfen können, weil deren eigene US-Verflechtungen das verhindert hätten. Was manchmal wie ein politischer Schachzug aus der Ferne wirkt, hat hier an der Oder schlicht ganz konkrete Konsequenzen.
Nach neuen US-Sanktionen gegen Rosneft hat die amerikanische Regierung eine Ausnahme für die deutsche Tochtergesellschaft gemacht – zumindest vorübergehend. Ausschlaggebend war offenbar die Sorge, dass ein völliger Sanktionsdurchschlag auf Rosneft Deutschland die Energieversorgung in Ostdeutschland bedrohen könnte. Hintergrund: Die PCK-Raffinerie in Schwedt, an der Rosneft Deutschland mehrheitlich beteiligt ist, gilt als kritischer Knotenpunkt für Benzin und Kerosin. Der Schritt der USA zeigt, wie eng wirtschaftliche Interessen, Versorgungssicherheit und geopolitische Strategien verwoben sind. Ergänzend berichten aktuelle Nachrichtenquellen, dass sich die Bundesregierung und die EU parallel auf mögliche weitere Notfallpläne vorbereiten, falls Rosneft Deutschland später doch noch betroffen sein sollte.