Stubb äußerte im Gespräch mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' und anderen Journalisten seine Meinung, dass mittlerweile ein fast hoffnungsvoller Lichtstreif sichtbar werde, trotz aller Schwierigkeit. Er unterstrich, wie bemerkenswert es sei, dass Donald Trump jüngst öffentlich für einen Waffenstillstand plädiert hat – wobei der Ort der Waffenruhe entscheidend sei: Es solle auf Basis der aktuellen Frontlinie begonnen werden, ein Landabtausch komme allerdings nicht infrage. Insbesondere die Idee, den Donbass einfach aufzugeben, lehnte Stubb mit Nachdruck ab. Nach seiner Überzeugung würde Moskau daraus nur politische und militärische Vorteile ziehen, insbesondere, da die Region als 'direkter Weg nach Kiew' fungieren könne.
Stubb reflektierte zudem die jüngste Begegnung zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Für ihn stehen nicht nur amerikanische Tomahawk-Raketen im Fokus – eine Überbetonung dieser Waffensysteme in der Berichterstattung lenke von anderen ebenso bedeutenden westlichen Waffenlieferungen ab.
Angesprochen auf russische Militäraktivitäten an Finnlands Grenze blieb Stubb sachlich. 'Wir kennen das, wir lassen uns von Moskaus Rhetorik nicht einschüchtern', sagte er knapp. Die Geschichte mit Russland – nicht zuletzt die leidvolle Erfahrung aus dem Winterkrieg 1939/40 – prägt noch immer Finnlands Haltung. Aus diesen Erfahrungen resultiert auch die geschlossene Unterstützung für die Ukraine. Rückblickend musste Finnland nach dem zweiten Weltkrieg Gebiete, etwa zehn Prozent seines Landes, an die Sowjetunion abtreten und in der Folge einen Balanceakt zwischen West und Ost vollziehen, um Souveränität zu wahren.
Allerdings taugt Finnland laut Stubb nicht als simples Vorbild für die Ukraine: Die geopolitischen Voraussetzungen sind zu verschieden, allein schon weil die Ukraine heute wesentlich stärkere Unterstützung genießt als Finnland damals. Für Stubb steht fest: Während Finnland zwar Unabhängigkeit behielt, ging ein Teil seiner Souveränität verloren – ein Szenario, das sich für die Ukraine keinesfalls wiederholen dürfe.
Finnlands Präsident Alexander Stubb sieht in der aktuellen US-Ukraine-Politik, besonders bei Donald Trumps Vorstoß zum Waffenstillstand, einen Hoffnungsschimmer, jedoch ganz ohne die Illusion, dass damit alle Probleme gelöst seien. Er warnt strikt davor, einen Tausch von Gebieten – etwa den Donbass – als Lösung in Betracht zu ziehen, da dies für Russland eine strategisch gefährliche Tür Richtung Kiew öffnen würde. Mit Blick auf Finnlands eigene schwierige Geschichte im Verhältnis zu Russland stellt Stubb klar, dass die Ukraine weiterhin gefestigt und unterstützt bleiben muss, um keinen politischen oder territorialen Identitätsverlust zu erleiden. Nach aktueller Medienrecherche (u.a. aus "FAZ", "Zeit" und "Spiegel") wird die geopolitische Entwicklung in Osteuropa insgesamt als volatil eingeschätzt: Die russischen Truppenbewegungen an Finnlands Grenze werden als Druckmittel analysiert und die Debatte zur Notwendigkeit westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine erhält weiterhin viel Aufmerksamkeit. In der deutschen Presse wird zudem die Rolle Finnlands im westlichen Bündnissystem prominent bewertet – als Partner, der aus seiner Geschichte gelernt hat und sich aktiv gegen russische Einschüchterungsversuche stellt.