Rivian und Volkswagen: Gespräche über Software-Kooperation auch für Verbrennerfahrzeuge

Es brodelt zwischen den Zeilen: Rivian und Volkswagen verhandeln, ob Software des US-Elektroautopioniers bald auch in konventionellen VW-Modellen steckt.

heute 13:00 Uhr | 21 mal gelesen

Eigentlich erstaunlich, wie manchmal hinter scheinbar simplen Aussagen ganze Welten an Bedeutung lauern. "Wir sind im Gespräch", so drückte es Rivian-Chef RJ Scaringe im Interview mit dem "Handelsblatt" aus. Mehr wollte oder konnte er zum Stand der Dinge nicht preisgeben – diese typisch knappe Managerantwort hat wohl jeder schon mal gelesen oder gehört. Doch was sich dahinter verbirgt, klingt ziemlich spannend: Seit 2024 arbeitet Rivian offiziell mit VW in einem Joint Venture daran, die Zukunft der Autos – also deren Softwarebasis – zu entwerfen. Bislang lag der Fokus auf reinen E-Autos, aber nun, so wie sich das Ganze entwickelt, könnte Rivians Know-how theoretisch auch in ganz klassischen Verbrennern aus Wolfsburg landen. Das ist, ehrlich gesagt, ein kleiner Paukenschlag, immerhin kämpfte VW schon länger mit Software-Problemen, insbesondere rund um die Tochter Cariad – und Chef Blume macht aus dem neuen Bündnis ein echtes Prestigeprojekt. In den Medien tauchten zuletzt Gerüchte über Reibungen und Schwierigkeiten auf; Unsicherheit schwingt also mit. Doch zumindest nach außen hin geben sich beide Partner weiterhin optimistisch, was Fortschritte und Meilensteine angeht. Klar ist: Für VW stehen weitere Investitionen auf dem Spiel – und die werden nur locker gemacht, wenn die Entwicklung an bestimmten neuralgischen Punkten tatsächlich Ergebnisse liefert.

Die Gespräche zwischen Rivian und Volkswagen zur Nutzung von Rivians Fahrzeugsoftware in Verbrennerfahrzeugen könnten einen grundlegenden Wandel in der digitalen Strategie des Wolfsburger Autobauers markieren. VW sieht in der Kooperation mit Rivian eine Chance, die langwierigen Schwierigkeiten mit der Konzernsoftware Cariad zu überwinden und so die Entwicklung sowohl elektrischer als auch klassischer Modelle schneller und effizienter voranzutreiben. Gleichzeitig zeigen aktuelle Branchenanalysen, dass solche Partnerschaften in der Automobilindustrie immer bedeutsamer werden, um Innovationsdruck, Kostendruck und die wachsenden Anforderungen an Digitalisierung zu meistern. Zusätzlich zu den offiziellen Verlautbarungen gibt es weiterhin Unsicherheiten und offenbar auch interne Konflikte, was die Zusammenarbeit betrifft, doch die Öffentlichkeit bekommt davon oft nur Fragmente mit. Interessanterweise nutzen andere Hersteller wie Mercedes-Benz und BMW ebenfalls zunehmend Kooperationen und neue Allianzen, um bei Softwarelösungen konkurrenzfähig zu bleiben (FAZ, t3n, Zeit). Abseits davon diskutieren Experten über Risiken, gerade wenn US-Software in traditionellen europäischen Marken integriert wird – Stichwort Datensouveränität und Abhängigkeiten. Weitere Details aus aktuellen Quellen: - Laut taz wird der Ton in der Branche rauer: Die Transformation zu Software-getriebenen Fahrzeugen ist nicht nur technisch, sondern auch kulturell eine Herausforderung für Traditionskonzerne. - Die Süddeutsche berichtet von maßgeschneiderten Softwarelösungen, die zunehmend zur Überlebensfrage für Konzerne werden, gerade weil Tech-Firmen wie Apple oder Google ein Auge auf das Geschäft werfen. - Bei DW wird betont: Investitionen in moderne Software-Architekturen gelten inzwischen als kritische Voraussetzung, um neue Geschäftsfelder wie autonomes Fahren, Carsharing und Datenservices zu erschließen. Allein die Dynamik zwischen den beteiligten Partnern – mal Vertrauen, mal Zweifel – wirkt fast schon wie ein Wirtschaftskrimi.

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