Statt mit dem Zeigefinger auf einzelne Gruppen zu zeigen und Abschiebungen als Universallösung zu propagieren, stellt der IB neun konkrete, aber offene Vorschläge in den Raum. Sie zielen alle darauf ab, die urbane Gemeinschaft zusammenzuhalten – egal, ob jemand aus Fürth, Frankfurt oder Fernost stammt. Die Forderung ist simpel, aber, in der heutigen Lage, fast schon radikal: Politik solle keine Sündenböcke suchen, sondern echte Teilhabe und Vertrauen schaffen. Vielleicht ist es gar kein so großes Novum. Aber in Zeiten, in denen die Lauten die Diskurse bestimmen, klingt es wieder überraschend frisch.
Und noch etwas: Wer Teilhabe und Integration fördert, schafft eben auch Sicherheit – nicht, indem Sicherheit gegen Freiheit ausgespielt wird, sondern als Folge von Begegnung. Ganz ohne die übliche Anklagehaltung. Der IB will nicht mehr und nicht weniger als eine offene Stadtgesellschaft: ein Miteinander, das nicht danach fragt, woher man kommt, sondern was man beitragen möchte. So sieht gelebte Vielfalt aus, sagt zumindest Petra Merkel – und, ehrlich gesagt, der Gedanke ist durchaus verlockend, wenn man ihn zu Ende denkt.
In der aktuellen Debatte um Migration, Integration und das Erscheinungsbild deutscher Städte meldet sich der Internationale Bund (IB) mit dem Appell, populistische Rhetorik zu verlassen und pragmatische Lösungen anzustreben. Nach Ansicht des IB verhindert ein Klima der Angst und Stigmatisierung konstruktive Ansätze, während eine auf Vielfalt setzende Stadtpolitik sowohl soziale Teilhabe als auch das Sicherheitsgefühl stärken kann – besonders durch Begegnung, Dialog und lokale Anpassungen. Neuere Berichte aus verschiedenen Quellen verdeutlichen, dass die öffentlichen Spannungen in vielen urbanen Zentren weiterhin präsent sind; vielerorts werden Maßnahmen zum Zusammenhalt und zur fairen Beteiligung entwickelt – beispielsweise über interkulturelle Zentren, gezielt geförderte Sozialprojekte oder mediative Allianzen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren (auch im Kontext des jüngsten Flüchtlingszustroms und verstärkter politischer Polarisierung). Eine wachsende Zahl von Städten versucht, mit innovativen Konzepten wie Orientierungslotsen, intergenerationalen Projekten und transparenten Bürgerbefragungen den Dialog offener zu gestalten. Gleichwohl zeigen aktuelle Schlagzeilen aus Frankfurt, Berlin und Hamburg, dass das Ringen um den richtigen Umgang mit Diversität noch lange nicht vorbei ist.