Bill Kaulitz beschreibt seine Rolle durchaus mit einer Mischung aus Aufregung und Respekt: „In einen schrillen Partyplaner zu schlüpfen, das fühlt sich nach Abenteuer an. Die Herausforderung, live mit einem so bekannten Ensemble zu agieren, kribbelt gewaltig. Ich weiß nie genau, was im Laufe dieses TV-Experiments auf mich zukommt – und genau das macht den Reiz aus.“
Für das Publikum bedeutet das: absolute Unberechenbarkeit. Uwe Ochsenknecht lädt als Jubilant zu seinem eigenen 70. Ehrentag ein, und alles scheint elegant – bis ein Mord passiert. Ab dann ist jeder, wirklich jeder Gast des glanzvollen Dinners verdächtig. Per Anruf oder SMS dürfen die Zuschauer daheim wild mitmischen, während Stars wie Martina Hill, Max Giermann, Verena Altenberger, Annette Frier, Serkan Kaya und Juergen Maurer im prunkvollen Schloss unter Decknamen versuchen, den Täter zu entlarven – live und improvisiert versteht sich.
Kaulitz‘ Charakter Angel bringt nicht nur kitschige Gimmicks und Musik in die Szenerie, sondern mischt mit einer Portion Ironie und viel Show immer wieder die Ermittlungen auf. Gemeinsam mit Erzähler Harry (Axel Prahl) und dem „Maestro“ Maurice (Jan Josef Liefers) lenkt er das Geschehen, reißt Dialogfäden ab und spinnt sie völlig neu zusammen. Mal gibt es unerwartete musikalische Intermezzi, mal hebt ein Requisiten-Koffer die Story völlig aus dem Gleichgewicht. Und falls man sich wundert, ob sich da Chaos und Kunst nicht gefährlich nahekommen: Ja. Aber genau das macht es sehenswert, finde ich. Übrigens, produziert wird das Ganze unter dem Hut von Constantin Entertainment für ARD und ORF. Regie und Autoren wechseln sich ab, aber das Chaos ist garantiert.
Tödliches Live-Krimi-Dinner mit Bill Kaulitz: Die Show setzt erstmals im deutschen Fernsehen auf echte Improvisation mit einem Star-Ensemble und Mitrate-Optionen fürs Publikum. Bill Kaulitz wirkt als bunter, charismatischer Spielleiter und sorgt dafür, dass kein Moment vorhersehbar ist. Das Abendprogramm gleicht einem aufpolierten Gesellschaftsspiel mit Glamour – und ein bisschen Wahnsinn.
Extra-Info: Recherchen zu ähnlichen Formaten zeigen, dass Live-Impro-Krimis im deutschen TV keine Selbstverständlichkeit sind; das ARD-Event folgt dem Trend zu stärkerer Zuschauerbeteiligung und promotet zudem eine neue Event-Fernseh-Kultur. Neu ist auch die tiefergehende Interaktion: Zuschauer dürfen in Echtzeit per Telefon oder SMS abstimmen, was zusätzliche Spannung erzeugt. Insgesamt spiegelt das Format den Wunsch des Publikums nach originellen, gemeinschaftlichen Seherlebnissen wider, während der Trend zur Eventisierung des Fernsehens weiter an Bedeutung gewinnt.