Firmeninsolvenzen in Deutschland klettern auf Höchststand seit zehn Jahren

Deutschland erlebt 2025 die höchste Unternehmensinsolvenzwelle seit über einem Jahrzehnt – das belegen aktuelle Zahlen der Auskunftei Creditreform.

heute 11:01 Uhr | 19 mal gelesen

So richtig überraschend kommt es eigentlich nicht mehr: Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform legt neue Daten vor, laut denen 23.900 Unternehmen im Jahr 2025 Insolvenz anmelden mussten. Das sind gut acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zwar hat sich das steile Wachstum der letzten Jahre etwas abgeflacht, aber von Erholung kann keine Rede sein. Die Gründe klingen fast schon wie ein Refrain: Überbordende Schulden, wenig Zugang zu neuen Krediten, Energiepreise, ein Dschungel an Reglementierungen – besonders für Mittelständler wird das zu einem fast unlösbaren Knoten. Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, bringt es vielleicht überspitzt, aber treffend auf den Punkt: 'Es ist der Mittelstand, der am meisten leidet. Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand.' Passend zum düsteren Bild sitzen auch viele Privatleute im Sumpf – 2025 gab es rund 76.300 Privatinsolvenzen, so viele wie zuletzt 2016. Die Überschuldung frisst sich durch die Bevölkerung: 5,67 Millionen Bürger gelten offiziell als zahlungsunfähig. Gerade kleine Firmen trifft es heftig. Unter zehn Beschäftigte – also die, wo häufig noch der Chef selbst hinterm Tresen steht – mussten 19.500 Unternehmen Insolvenz anmelden. Das sind etwa 82 Prozent aller Firmenpleiten. Größere Unternehmen sind weniger involviert, aber leichte Zuwächse gibt es auch dort. Im Gesundheits- und Pflegesektor häuften sich besonders die Zusammenbrüche, was mitten in einer alternden Gesellschaft fast schon wie eine Randnotiz wirkt. Die Rechnung für die Pleitewelle bekommen vor allem Banken und Zulieferer: Wohl entgegen dem Bauchgefühl bleibt die Summe der Forderungsausfälle statt zu sinken weiterhin hoch – um die 57 Milliarden Euro stehen jetzt im Raum. Durchschnittlich sind pro Fall über zwei Millionen Euro im Feuer. Für rund 285.000 Beschäftigte platzte der Traum vom sicheren Arbeitsplatz – und das, obwohl man sich langsam fragt, wie lange der Arbeitsmarkt die zahlreichen Verluste noch kompensieren kann. Industrie und Handel stehen besonders mies da, mit über zehn Prozent mehr Pleiten im Vergleich zum Vorjahr. Der Bau ist etwas stabiler, schlingert aber weiter. Im großen Ganzen ist die Lage ziemlich verfahren und von Optimismus kaum eine Spur. Auch die Kreditwürdigkeit bleibt fragil – insbesondere bei den Pflege- und Gesundheitsbetrieben. Das Gastgewerbe, ohnehin gebeutelt von der Pandemie, kämpft sich halbherzig ins Plus zurück, bleibt aber das Sorgenkind. So gesehen: Deutschland steckt tiefer denn je im Insolvenzstrudel – und der Ausweg? Irgendwie nicht in Sicht.

Das Jahr 2025 markiert einen beispiellosen Anstieg der Unternehmens- und Privatinsolvenzen in Deutschland, besonders stark betroffen sind kleine Firmen und das Gesundheits- sowie Sozialwesen. Die Ursachen reichen von Verschuldung und Kreditklemme über anhaltend hohe Energiepreise bis hin zu schwierigen regulatorischen Rahmenbedingungen, die vor allem Mittelständler belasten. Trotz abgeschwächter Zuwachsraten bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt – aktuelle Berichte aus verschiedenen Medien unterstreichen die Dramatik: - Die Frankfurter Allgemeine zeigt in ihrer aktuellen Berichterstattung, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen Anfang Juni 2025 auf einem historischen Höchststand ist und Experten keine kurzfristige Entspannung erwarten. Zudem werden strukturelle Probleme wie gestiegene Rohstoffkosten und hohe Kreditraten angesprochen, die besonders kleine und mittlere Unternehmen treffen (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net)). - Laut Die Zeit melden Wirtschaftsverbände wiederholt Alarm, weil abermals mehrere mittelgroße Unternehmen aus dem Bau-, Handels- und Pflegebereich Insolvenz anmelden mussten. Der Artikel hebt hervor, dass die sozialen Folgen immens seien und die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt zunehme (Quelle: [Zeit](https://www.zeit.de)). - Spiegel Online zitiert namhafte Ökonomen, die den Anstieg als Teil einer größeren wirtschaftlichen Stagnation deuten und auf die zunehmende Konsumzurückhaltung sowie eine schwache Exportnachfrage hinweisen. Der Text schließt mit einer nüchternen Einschätzung: Besonders im Mittelstand fehlen klare Perspektiven (Quelle: [Spiegel](https://www.spiegel.de)).

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