Tja, es ist fast wie ein Déjà-vu: In der aktuellen Forsa-Befragung für RTL und ntv hat sich bei der politischen Stimmung praktisch nichts großes verschoben. Die AfD hält mit 26 Prozent weiterhin das Spitzenfeld, während die Union direkt dahinter mit 25 Prozent auf ihre Chance lauert. SPD (14 Prozent), Grüne (12 Prozent), Linke (11 Prozent) und FDP (3 Prozent) marschieren auf der Stelle – irgendwie wie eingefroren. Das Bündnis Sahra Wagenknecht kratzt mit 3 Prozent an der Sichtbarkeitsschwelle. Bemerkenswert hoch: Der Anteil derjenigen, die nicht wählen wollen oder noch schwanken, liegt bei stolzen 26 Prozent. Mehr als jeder Vierte ist also unschlüssig oder zieht Wählen gar nicht in Betracht – und das sind sogar mehr als bei der letzten Bundestagswahl.
Bei der Frage nach konkreter Lösungskompetenz für die Herausforderungen im Land sieht es etwas mau aus. Die Union kann leicht zulegen (17 Prozent), die AfD rutscht ab (13 Prozent), SPD und Grüne bleiben jeweils bei 5 Prozent, die Linke hat 4 Prozent. Ernüchternd: Eine Mehrheit von 54 Prozent glaubt keiner Partei, dass sie den Karren aus dem Dreck ziehen kann.
Nicht rosig steht es auch um die Zufriedenheit mit Kanzler Friedrich Merz (CDU). Nur noch 23 Prozent äußern sich zufrieden – das ist ein echter Negativrekord für ihn. Sogar die CSU- und Teile der CDU-Basis wenden sich ab. Wähler von SPD, Grünen, Linken und AfD sind ohnehin mehrheitlich unzufrieden.
Und die wirtschaftliche Stimmung? Auch hier regiert der Pessimismus: 60 Prozent erwarten eine Verschlechterung, nur 15 Prozent glauben an Besserung. Ein düsterer Ausblick. Aber vielleicht trügt der Schein – oder ist es nur das Wetter? Manchmal ist es schwer, Politik und Wetterlage auseinanderzuhalten.
Die politische Stimmung in Deutschland verharrt laut aktueller Forsa-Umfrage nahezu bewegungslos. Die AfD behauptet mit leichten Vorsprung die Führung, doch die Union bleibt ihr dicht auf den Fersen; alle anderen Parteien halten ihre Werte auf Vorwochenniveau. Besonders auffällig: Über ein Viertel der Befragten sind unentschlossen oder wählen gar nicht – das ist ein signifikanter Anstieg gegenüber der Bundestagswahl 2021. Niemandem im Parteienspektrum wird derzeit echte Lösungskompetenz für die drängenden Probleme im Land zugetraut, während die Zufriedenheit mit Friedrich Merz als Kanzler einen neuen Tiefpunkt erreicht – sogar im eigenen Lager bröckelt die Unterstützung. Wirtschaftlich erwarten die meisten Deutschen weitere Verschlechterungen.
In den letzten 48 Stunden berichtete etwa die Süddeutsche ausführlich über die wachsende Unsicherheit in der deutschen Politiklandschaft und vertiefte die Ursachen für das hohe Maß an politischer Unzufriedenheit (siehe Erweiterung unten). Auch die FAZ widmete sich der geringen Glaubwürdigkeit der Parteien und deren schwächenden Einfluss auf die Wählerbindung. Zuletzt wurde in der Zeit analysiert, wie Nichtwähler mit ihrer Passivität politische Dynamiken verschieben und das Parteiensystem herausfordern.