Frank-Jürgen Weise übernimmt Führung bei anstehender Rentenkommission

Frank-Jürgen Weise, ehemaliger Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, wird künftig einen der beiden Leitungsjobs der neuen Rentenkommission innehaben.

heute 15:28 Uhr | 40 mal gelesen

Laut Informationen der 'Bild', die sich auf CDU-nahe Kreise berufen, übernimmt Frank-Jürgen Weise künftig eine zentrale Rolle in der Rentenkommission. Weise, mittlerweile 74 Jahre alt und von 2004 bis 2017 an der Spitze der Bundesagentur für Arbeit, bringt eine Menge Erfahrung mit. Interessant am Rande: Pascal Reddig, gerade 30 Jahre und Chef der Jungen Gruppe in der Unionsfraktion, soll einer der Vizejobs erhalten – offenbar förmlich geschoben von Jens Spahn, derzeitiger Fraktionsvorsitzender der CDU. Reddig gilt als einer der lauten Kritiker des jüngst verabschiedeten Rentenpakets, den sogenannten "Renten-Rebellen". Die Kommission basiert insgesamt auf 13 Mitgliedern: zwei Vorsitzende, drei Vize aus dem Bundestag, dazu acht Fachleute aus wissenschaftlichen Bereichen. Schon im Dezember soll die Arbeit aufgenommen werden, Zielmarke für die fertigen Vorschläge ist Ende Juni 2026. Man darf gespannt sein, wohin die Reise in Sachen Rente geht.

Frank-Jürgen Weise ist im Rentensystem kein Unbekannter – er setzte sich zu seiner Zeit bei der Bundesagentur für Arbeit oft für strukturelle Reformen ein, gelegentlich zum Missfallen politischer Zeitgenossen. Jetzt wird er also federführend an der Rentenkommission beteiligt, einer Gruppe, die unter massivem Druck steht: Die Gesellschaft altert, die Finanzierung der gesetzlichen Rente gerät zunehmend ins Wanken und das politische Klima für Reformen könnte kaum rauer sein. Während Weise Erfahrung und ruhigeren Ton in die Runde bringt, ist mit Reddig ein junger, meinungsstarker Kopf am Start, der sich schon mehrfach gegen seine eigene Partei positionierte. Laut Recherchen der letzten 48 Stunden (u.a. dw.com und spiegel.de) ist der Kommission keine Erde von vorn an bereitet: Kritiker monieren, dass viele Interessengruppen „von außen“ wenig Zugang haben und schon jetzt ein Richtungskampf zwischen Erhalt und Umbau des Rentensystems offen zutage tritt. Auch die SPD und Bündnis 90/Die Grünen halten eigene Konzepte, etwa eine Aktienrente oder neue Versorgungsmodelle, dagegen. Klar ist: Die Rentenkommission muss Vorschläge liefern, die die Realität des demografischen Wandels ernst nehmen, ohne die soziale Gerechtigkeit aus den Augen zu verlieren.

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