Führerschein fürs Klassenzimmer? Linken-Chefin schlägt neues Schulfach vor

Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Linken, hält die derzeitigen Führerscheinkosten für unzumutbar – und will die Fahrausbildung direkt ins Schulcurriculum integrieren.

heute 17:50 Uhr | 47 mal gelesen

Ganz ehrlich, man kommt mittlerweile kaum noch an den Schlagzeilen vorbei – Führerscheinpreise jagen Rekorde. Ines Schwerdtner von den Linken meint dazu ziemlich deutlich, dass diese Entwicklung junge Leute und ihre Familien an den Rand des Machbaren bringt. Mit einem Nicken in Richtung Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, dessen Vorhaben zur Preissenkung eher wie ein feuchter Lappen wirkt, fordert sie eine radikalere Lösung: Raus aus den Fahrschulmonopolen, rein in die Aula. Mindestens die Theorie sollte Insidertipp der Zukunft sein – ein Schulfach, das die Grundlagen des Fahrens vermittelt. Das senkt nicht nur die Kosten, sondern hebt auch das Thema Chancengleichheit auf ein anderes Level. Schwerdtner betont, das aktuelle System spalte – und sie sieht die Politik in der Pflicht, das zu ändern. Ganz abgeschlossen ist meine Meinung dazu nicht. Klar, der Gedanke hat was, aber ob das dann auch wirklich im Alltag bezahlbarer – oder gerechter – wird? Ist wohl eine dieser Ideen, bei denen der Teufel im Detail steckt. Trotzdem: Warum eigentlich nicht mal Schule als Sprungbrett auf den Fahrersitz denken?

Schwerdtner kritisiert die rasante Teuerung beim Führerscheinerwerb und sieht dringenden politischen Handlungsbedarf – Symbolpolitik genüge nicht mehr, ein grundlegender Wechsel sei nötig. Sie spricht sich dafür aus, die Fahrschultheorie aus dem kommerziellen Bereich ins Schulsystem zu verlegen, um bessere Zugangsmöglichkeiten zu schaffen, insbesondere für Benachteiligte. Neue Entwicklungen zeigen, dass die Diskussion nicht abreißt: Laut SPIEGEL gibt es weiterhin hitzige Debatten um die Führerscheinreform, während der Verkehrssektor laut ZEIT zudem mit Fachkräftemangel bei Fahrlehrern kämpft; taz berichtet über innovative Pilotprojekte an Berufsschulen, die allerdings erst in wenigen Bundesländern gestartet sind.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Beitrag der Süddeutschen Zeitung zeigt, wie die Pläne zur Führerscheinreform gesellschaftliche Gräben offenlegen: Eltern und Auszubildende fürchten die finanziellen Hürden, Fahrlehrkräfte warnen vor Qualitätsverlusten im Straßenverkehr. Trotz Reformabsichten bleibt unklar, wie sichergestellt werden kann, dass Sicherheit und Erreichbarkeit nicht auf der Strecke bleiben (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Zeit informiert in einem aktuellen Artikel über den chronischen Fahrlehrermangel und dessen Konsequenzen: Viele Fahrschulen müssen Bewerber abweisen, Ausbildungstermine verzögern sich monatelang, was die Führerscheinkosten zusätzlich in die Höhe treibt. Gleichzeitig experimentieren einige Bundesländer mit Theoriekursen an allgemeinbildenden Schulen, doch eine bundesweite Einführung ist politisch umstritten (Quelle: Die Zeit).

Bei taz werden die Stimmen junger Erwachsener laut, die von der teuren Führerscheinausbildung und begrenzten Alternativen berichten. Ein Pilotprojekt bringt Fahrerlaubnisunterricht in Berufsschulklassen, aber dessen Finanzierung und Umsetzung wird in Bildungsgremien nach wie vor kontrovers diskutiert (Quelle: taz).

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